Corona spielt nur noch geringe Rolle: Der Einkauf erholt sich

Bereits zum neunten Mal hat die Kloepfel Group die Gehälter von Angestellten und Führungskräften aus dem Einkauf erhoben und im Einkäufer Gehaltsreport 2021 veröffentlicht. Dafür wurden vom 27. Mai 2021 bis zum 5. August 2021 insgesamt 1.600 Einkäufer, Einkaufsleiter und CPOs zu ihren Einkommen befragt.

Die wesentliche Erkenntnis: Die Folgen der Corona-Pandemie scheinen sich abgeschwächt zu haben, der Einkauf hat sich etwas erholt. Gaben 2020 noch 92 Prozent der Studienteilnehmer an, direkt von der Krise betroffen zu sein, waren es 2021 nur noch 86 Prozent. Und über 40 Prozent sind entweder „gar nicht“ mehr oder bestenfalls nur noch „schwach“ betroffen. Unter Gehaltseinbußen leiden nur noch 25 Prozent der Einkäufer – im Vorjahr waren es noch 38 Prozent.

Durchschnittliche Gehälter im Einkauf 2021 nach Positionen

Ein entscheidender Faktor für das Gehalt ist die Position im Einkauf. Je höher die Verantwortung, die strategische Relevanz und die Komplexität der Aufgaben, desto höher sind die Einkommen. Während ein operativer Einkäufer auf ein Bruttojahresgehalt von rund 55.000 Euro kommt, können strategische Einkäufer sowie Projekteinkäufer mit knapp 73.000 Euro rechnen. Lead Buyer / Commodity Manager verdienen gut 89.000 Euro jährlich, Supply Chain Manager kommen auf knapp 93.000 Euro. Einkaufsleiter erhalten Spitzengehälter von knapp 99.000 Euro im Jahr, nur noch übertroffen von den CPOs mit einem Einkommen von 135.000 Euro im Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gehälter weitgehend stabil, lediglich Supply Chain Manager (plus 19 Prozent) und CPOs (plus 13 Prozent) dürfen sich über üppige Erhöhungen freuen.
 

Gender Gap, Qualifikationen & Branchen: Weitere Erkenntnisse zu Einkäufer-Gehältern

Wer Einsatz zeigt, wird monetär belohnt. Das gilt aber offenbar für Männer in viel stärkerem Maße als für Frauen. Weitere Erkenntnisse des Gehaltsreports im Überblick:
 

  • Die Kluft zwischen den Geschlechtern wird immer größer, was das Gehalt angeht. Männer verdienen 2021 etwa 35 Prozent mehr als ihre Kolleginnen im Einkauf.
  • Ein höherer Bildungsabschluss oder auch Zusatzqualifikationen wirken sich positiv auf das Gehalt aus. Vor allem eine Promotion zahlt sich aus: Im Schnitt werden Einkäufern mit Doktortitel jedes Jahr 17.000 Euro mehr überwiesen als solchen mit Diplomabschluss. Einkäufer mit Fortbildungen verdienen durchschnittlich zehn Prozent mehr als ihre Kollegen.
  • Im indirekten Einkauf lässt sich über fast alle Positionen mehr Geld verdienen als im direkten. Besonders frappierend ist der Unterschied bei Projekteinkäufern, die im indirekten Einkauf 44 Prozent mehr Gehalt einstreichen als ihre Kollegen.
  • Wer in den Branchen Pharma und Handel arbeitet, kann mit den höchsten Einkommen rechnen. CPOs im Pharmabereich verdienen mit durchschnittlich 185.000 Euro im Jahr absolute Spitzengehälter.