Was ist unter Green Economy zu verstehen?

Green Economy bringt Ökologie und Ökonomie zusammen. Das Ziel besteht in einer umweltschonenden, nachhaltigen Wirtschaft. Veränderte Produktions- und Konsumweisen, die die Umwelt weniger belasten, sollen entwickelt werden. Das geschieht nicht nur, um weltweit wettbewerbsfähig zu bleiben. Ebenso ist die Green Economy ein wichtiger Pfeiler, um den erlangten Wohlstand sowie die hohe Lebensqualität für kommende Generationen aufrecht zu erhalten.

Diese Ziele können in die Tat umgesetzt werden, wenn sich die Wirtschaft entsprechend modernisiert. Dabei stehen folgende Faktoren im Mittelpunkt:
 

  • Emissionsreduktion
  • gesteigerte Energieproduktivität
  • nachhaltiger Ressourcenverbrauch
  • umweltfreundliche Produktgestaltung
  • nachhaltige Versorgungssysteme und Infrastrukturen

Mit diesen Punkten hängen auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter, Produktlebenszyklen sowie die Finanzierungsmodelle der Unternehmen zusammen.
 

Bereits im Jahr 2012 war die Green Economy beim UN-Nachhaltigkeitsgipfel Rio+20 das zentrale Thema.
 

Wie können Unternehmen „grüner“ werden?

Der Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen fängt an der Basis an. Dementsprechend liegt es in der Hand der Entscheider, umwelt- und ressourcenschonende Maßnahmen in den Unternehmensalltag zu integrieren. Welche Möglichkeiten sie haben, um ihren Betrieb „grün“ zu gestalten, soll an diesen vier Beispielen aufgezeigt werden:


1. Einsatz nachhaltiger Verpackungen

Für Verbraucher erhalten nachhaltige Verpackungen zunehmend Relevanz. Viele erkundigen sich gezielt danach, wollen darüber informiert werden und sind bereit, dafür einen Aufpreis in Kauf zu nehmen. Zu dem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der globalen Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners aus dem Juli 2022.

Aufgrund dieser Erkenntnisse lohnt es sich für Unternehmen, auf umweltschonende Verpackungen zu setzen, die:
 

  • in der Produktion weniger Ressourcen verbrauchen
  • aus wenigen, langlebigen Material bestehen
  • mehrfach wiederverwendet werden können
  • leicht zu recyceln sind

Diese Nachhaltigkeitsstrategie bringt auf mehreren Ebenen Vorteile. Einerseits spricht ein Unternehmen dank seiner umweltschonenden Verpackungen bewusst eine umweltbewusste Kundschaft an. Andererseits bieten sich durch den Wegfall unnötiger Verpackungsmaterialien Sparpotenziale
 

2. Begrünung der Büroräume

Grünpflanzen sind im Büro eine gern gesehene Deko, die sich positiv auf die Gesundheit der Belegschaft auswirken kann. Ihr Anblick trägt nachweislich zur Stressreduktion bei. Zusätzlich geben Zimmerpflanzen im Laufe des Tages Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab. Die Luftfeuchtigkeit wiederum schützt Mitarbeiter vor trockenen und gereizten Atemwegen, die zu Husten und Erkältungen führen können.

Dieses Potenzial lässt sich nutzen, wenn Entscheider unter Einbeziehung der Mitarbeiter „grüne Oasen“ im Unternehmen planen. Diese befinden sich direkt in den Büroräumen, in der Lobby oder im Aufenthaltsbereich. Lassen es die örtlichen Gegebenheiten zu, ist alternativ eine Art Indoorgarten planbar.

Bei der Gestaltung der Bürobegrünung sind zahlreiche Trends wählbar:
 

  • Kakteen, Indoor-Palmen sowie tropische Gewächse für den Urban Jungle
  • Spindelstrauch, Hortensien und Zimmerpflanzen mit kräftiger Blattfärbung für den Indian Summer
  • Aloe, Olivenbaum und pflegeleichte Palmen für einen mediterranen Touch

TIPP: Werden die Mitarbeiter in Pflanzenwahl und -pflege miteinbezogen, festigt dies ihre Identifizierung mit dem Unternehmen. Daraus ergeben sich weitere Vorteile wie eine erhöhte Leistungsbereitschaft.
 

Weniger Berufsverkehr senkt den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid.
 

3. Angebot von Homeoffice und Video-Konferenzen

Dienstreisen können die CO2-Bilanz eines Unternehmens negativ beeinflussen. Im Sinne der Green Economy ist es sinnvoll, unnötige Fahrten zu streichen oder durch digitale Meetings zu ersetzen. Ist eine Reise unumgänglich, gilt es, Umweltschutz und Zeitersparnis gegeneinander abzuwägen. Um Ressourcen einzusparen, sollte auf Flugreisen verzichtet werden. Stattdessen stellen Unternehmen ihren Mitarbeitern Bahn- und ICE-Tickets zur Verfügung oder bezuschussen ihnen die Bahn-Card.

Auch im Unternehmensalltag lässt sich der Trend zu weniger Dienstverkehr verwirklichen, indem die Arbeitsnehmer die Möglichkeit erhalten, von zu Hause aus zu arbeiten. Erlauben es Firmenstruktur und Mitarbeiterposition, empfiehlt sich ein flexibles Arbeitsmodell. Bei diesem kann nach Bedarf zwischen der Tätigkeit im Büro und zu Hause gewählt werden. Dadurch steigt die Zufriedenheit der Mitarbeiter und durch den Wegfall des Pendelns wird CO2 eingespart.
 

4. Nachhaltigkeit beim Einkauf  

Dieses große Feld vereint mehrere Ideen. Einerseits befassen sich Unternehmen mit ihren Lieferketten und prüfen diese auf Nachhaltigkeit. Andererseits können auch die im Unternehmensalltag verwendeten Produkte unter diesem Gesichtspunkt beleuchtet werden:
 

  • Wahl robuster und langlebiger Büromaterialien
  • Angebot von Fair-Trade-Kaffee in Büroräumen und der Belegschaftsküche
  • Kauf umweltfreundlicher Putzmittel
  • Wechsel zu recyceltem Papier
  • Einbau von Wasserfiltern in Küche und Toilettenräumen

Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist getan, wenn Unternehmen auf nachhaltige Energiequellen setzen, beispielsweise Ökostrom.
 

Die nachhaltige Unternehmenskultur als Vorbild für die Mitarbeiter

Bereits kleine Entscheidungen können die Nachhaltigkeit eines Unternehmens steigern und es den Zielen der Green Economy näherbringen. Um gleichzeitig die Mitarbeiter zum Umdenken zu bewegen, kann es sinnvoll sein:
 

  • Tickets für den öffentlichen Nahverkehr zu bezuschussen
  • Dienstfahrräder zur Verfügung zu stellen
  • Firmenfahrzeuge auf E-Mobilität umzustellen
  • privates Umweltschutzengagement der Mitarbeiter zu honorieren

Team-Events, bei denen die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stehen, sind ebenfalls gute Ansätze zur Mitarbeitermotivation. Beispielsweise kann eine gemeinsame Klimaschutzaktion am Earth Day geplant werden. Hören sich Entscheider die Ideen der Belegschaft an und wählen die Beste aus, fördern sie gleichzeitig das Wir-Gefühl im Unternehmen.