Der erste Eindruck entscheidet
 

Die Umgangsformen Ihrer Mitarbeiter machen besonders bei Messen den Unterschied: Der erste Eindruck am Messestand kann darüber entscheiden, ob Ihr Unternehmen einen wichtigen Partner dazugewinnt oder einen Journalisten von sich begeistert. Wenn Sie zum ersten Mal als Aussteller zu einer Messe fahren, dann gilt es, einige zwischenmenschliche „Spielregeln“ zu beachten. Aber auch als alter Messe-Hase helfen Ihnen die folgenden Tipps weiter und können Ihre praktischen Erfahrungen mit etwas Theorie auffrischen. 

Wo Etikette noch etwas zählt
 

Bei den Regeln für Kommunikation am Messestand geht es vor allem um einige Förmlichkeiten, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Leider geht genau das im Eifer des Gefechts am Messestand manchmal verloren. Wir vergessen Manieren oder machen Fehler, die uns sonst im Kundenkontakt nicht unterkommen. Am besten, Sie überlegen einmal selbst ganz in Ruhe: Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie als Besucher auf einen Stand zusteuern? Und was wären absolute No-Gos? 
 

  • Mit offenen Armen: Natürlich müssen Sie den Besuchern Ihres Standes nicht gleich um den Hals fallen, aber ein einladendes Auftreten darf er von Ihnen schon erwarten. Kauern Sie also nicht in einer Ecke Ihres Standes herum, wenn Kundschaft im Anmarsch ist, sondern gehen Sie lieber freundlich und offen auf die Leute zu. Wenn Sie dann noch ein wenig eloquent sind und Small Talk beherrschen, hinterlassen Sie einen guten ersten Eindruck.
     
  • Wach und fit: Wer am Abend vorher mit Kollegen etwas zu tief ins Glas geschaut hat, erweckt meist keinen guten Eindruck. Ein Gläschen zur Entspannung darf es zwar sein, aber das genügt dann auch. „Early to bed and early to rise“ ist da definitiv die richtige Devise. Wach und fit am Messestand, das ist ein Muss. Wer übernächtigt ist und zu viel getrunken hat, geht auch nicht offen auf die Besucher zu. Gepflegte Kleidung und frischer Atem gehören auch dazu. Der Out-of-Bed-Look kommt vielleicht im Strandurlaub gut an, aber nicht auf einer Messe.
     
  • Gepflegte Kleidung: Auch wenn Sie vielleicht kein klassischer Anzugträger sind, am Messestand muss es sein. Es sei denn, Sie stellen Sportartikel auf der ISPO vor, dann tut es auch legere Kleidung. Wichtig ist, dass Sie sich in Ihrem Auftreten der Zielgruppe anpassen. Wenn Sie mit mehreren Mitarbeitern Ihr Unternehmen repräsentieren, dann achten Sie auf Corporate Design und Corporate Identity. Tragen Sie auf jeden Fall ein Namensschild – so ersparen Sie Gesprächs- und potenziellen Geschäftspartnern die unangenehme Nachfrage nach Ihrem Namen.

 

 

  • Unhöflichkeiten vermeiden: Wenn Besucher kommen, ist es keine gute Idee, am Messestand zu essen und zu trinken, desinteressiert in die Zeitung zu schauen oder Kaugummi zu kauen. Das wirkt alles sehr unhöflich. Oder was würden Sie denken, wenn Sie als Besucher auf einen Stand zusteuern und sich für die Produkte dort interessieren – und dann spielt der Aussteller kaugummikauend an seinem Smartphone? Das macht einen ganz schlechten Eindruck.
     
  • Der allgegenwärtige Begleiter: Heutzutage ist es fast die Ausnahme, wenn jemand das Smartphone einmal nicht in der Hand hat. Machen Sie sich zu einer solchen Ausnahme, wenn Sie einen Messestand betreuen. Das bedeutet: Handy komplett ausschalten. Nichts ist unhöflicher, als wenn ein Kundengespräch wegen eines Handyklingelns gestört wird. Und selbst, wenn der Chef „nur mal hören möchte, wie es auf der Messe so läuft“ – machen Sie im Voraus einfach feste Telefonzeiten aus. Er wird es schon überleben.
     
  • Cliquenbildung schreckt ab: Wenn Sie den Messestand Ihrer Firma zusammen mit Kollegen betreiben, vermeiden Sie es, in der Clique zusammenzustehen und über den vergangenen Bundesligaspieltag oder Ähnliches zu reden. Wenn ein potenzieller Besucher wahrnimmt, dass Sie sich zusammenrotten, wird er sich abgeschreckt fühlen. Sie wirken dann nämlich alles andere als einladend.
     
  • Haltung bewahren: Kein guter Eindruck entsteht, wenn Sie teilnahmslos auf einem Stuhl am Stand sitzen. Sehen Sie zu, dass Sie möglichst immer stehen, und zwar frei. Sich an Regale oder Aufsteller anzulehnen, ist ebenfalls verpönt. Abgesehen davon fühlt sich eine gerade und aufrechte Haltung auch besser an. Und davon haben alle etwas. Die Arme sollten Sie natürlich nicht verschränken, das wirkt ablehnend und desinteressiert.
     
  • Small Talk: Wenn Sie mit Besuchern sprechen, gelten die klassischen Spielregeln für den Small Talk. Seien Sie dabei weder persönlich noch politisch, weder negativ noch besserwisserisch, weder unfreundlich noch devot. So bleiben Sie in guter Erinnerung. Das Verteilen von Visitenkarten hilft dabei ungemein.

Es ist gar nicht schwer, einen professionellen Auftritt am Messestand zu absolvieren. Die erwähnten Punkte sind im Prinzip Selbstverständlichkeiten, aber manchmal kommt es zu Nachlässigkeiten. Gerade nach einem langen Tag am Stand, wenn die Müdigkeit eintritt und die Konzentration schwindet, schleicht sich schon einmal die ein oder andere Schluderei ein. In diesem Fall lesen Sie einfach noch einmal hier nach. Viel Erfolg auf der Messe!