Die Nummer-eins-Bank im Silicon Valley

Die Silicon Valley Bank eröffnete ihr ersten Büro schon 1983. Hauptstrategie war es anfangs, Einlagen von Geschäften zu sammeln, welche durch Risikokapital finanziert wurden. Danach expandierte die SVB im Bankgeschäft und finanzierte selbst Risikokapitalisten. Nach und nach nahm das Geldinstitut innovative Dienstleistungen ins Portfolio auf, die sich speziell an Klienten in der Start-up-Phase richteten. Das Konzept ging auf: Seit ihrer Gründung hat die SVB mehr als 30 Start-ups finanziert und ist heute die größte Bank im Silicon Valley.

Die Silicon Valley Bank betreibt in Deutschland ausschließlich Kreditgeschäfte, keine Corporate-Finance- und M&A-Beratung, wie SVB-Managing Director Christian Hoppe das Profil der SVB erklärt. Hoppe kennt den deutschen Markt bestens: Für seinen neuen Posten bei der SVB verließ er 2017 den Main Incubator, den von ihm 2013 mitbegründeten Investment-Arm der Commerzbank. Der Main Incubator der Commerzbank war der erste Inkubator für Fintech-Start-ups, der eine Großbank als Anker-Investor im Hintergrund hatte. Mit Hoppe als Managing Director hat die SVB also einen Mann an Bord, der genau weiß, wie sich Innovationen auf dem deutschen Markt frühzeitig erkennen lassen.

 

 

Weltweit bestens vernetzt

Die SVB bietet ihren Kunden ein globales Netzwerk an wichtigen Kontakten. Die Bank zählt das Who’s Who der globalen Tech-Giganten zu ihrem Kundenstamm, darunter Firmen wie Etsy und Pinterest. „Wenn uns jemand sagt, er hätte gerne Kontakt zu einem Geschäftsführer eines Tech-Riesen aus Seattle, ist es sehr wahrscheinlich, dass wir die beiden an einen Tisch bekommen“, fügt SVB-Deutschlandchef Oscar Jazdowski hinzu.

Dass die Standortwahl auf Frankfurt gefallen ist, war laut Management ein logischer Schritt, um das SVB-Netzwerk zu erweitern. Büros in den USA, Kanada, China, Irland, Israel und dem Vereinigten Königreich gibt es bereits. Warum aber Frankfurt und nicht Berlin? „In Berlin wären wir sofort als die Start-up-Bank abgestempelt worden, doch wir machen eben auch Finanzierungen für große Firmen, Beteiligungen, Übernahmen und Kredite. Berlin ist viel B2C. Aber Deutschland hat auch viel Ingenieurstechnologie, das ist das Rückgrat hier“, so Hoppe.

Warum Deutschland so interessant ist für die SVB

Die SVB sieht einen ganz klaren Standortvorteil von Deutschland. Für die Silicon-Valley-Banker ist Deutschland – und insbesondere der deutsche Mittelstand – eine echte Marke. Als Wirtschaftsstandort und Tech-Innovator. „Sowohl in der Autoindustrie als auch im Digitalen ist Deutschland ein internationales Vorbild. Die Blockchain-Community und Innovationen rund um das Internet of Things blühen. Wenn irgendwo ,Made in Germany‘ draufsteht, dann steht das für Qualität“, sagt Hoppe. Jazdowski fügt hinzu: „Diese Pole-Position sollte den Deutschen langsam klarwerden.“

Besonders den Mittelstand hat sich Jazdowski genauer angesehen, der SVB-Deutschlandchef hält ihn für die Triebfeder der deutschen Wirtschaft. Seine Bank würde mittelständische Unternehmen nicht nur mit Krediten unterstützen, sondern auch und gerade durch das Netzwerk der SVB.

Die SVB könnte in naher Zukunft mehrere Milliarden US-Dollar nach Deutschland bringen. Das Besondere dabei: Die Bank vergibt mitunter Kredite mit einem Volumen von bis zu 50 Millionen US-Dollar. Ein Alleinstellungsmerkmal der SVB hierzulande – und eine Chance für deutsche Mittelständler und Tech-Gründer, künftig an Kredite zu kommen, vor denen deutsche Großbanken eher zurückschrecken.