Die häufigsten Fragen zum Job des Werkstoffprüfers

Was verdient ein Werkstoffprüfer?
 

Während der dreieinhalbjährigen dualen Ausbildung verdient ein Werkstoffprüfer zwischen 841 Euro und 1.004 Euro. Die Einstiegsgehälter für ausgebildete Werkstoffprüfer bewegen sich zwischen 1.800 Euro und 2.500 Euro*. 

Welche Aufgaben hat ein Werkstoffprüfer?
 

Werkstoffprüfer arbeiten meist im Bereich Qualitätssicherung. Dafür entnehmen sie regelmäßige Proben von Produkten, teilweise schon während des Produktionsprozesses. Anschließend bereiten sie die Proben für die Analyse vor. Dabei werden Werkstoffe sowie komplette Bauteile und Werkstücke auf ihre Eigenschaften hin untersucht und die Ergebnisse der Untersuchung anschließend dokumentiert.

Werkstoffprüfer arbeiten in einem der folgenden Schwerpunkte:

  • Metalltechnik
  • Halbleitertechnik
  • Wärmebehandlungstechnik
  • Kunststofftechnik

In der Metalltechnik werden Härte, Formbarkeit, Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit durch den Werkstoffprüfer untersucht. Dabei können Prüfungen auch bei Kunden vor Ort erfolgen, etwa im Anlagenbau. Bauelemente wie Schaltkreise und Mikrochips stehen beim Schwerpunkt Halbleitertechnik im Fokus des Werkstoffprüfers. In diesem Bereich finden auch während der laufenden Produktion zahlreiche Prüfungen statt. In der Wärmebehandlungstechnik setzt der Prüfer die verwendeten Werkstoffe verschiedenen Temperaturen aus. Auch Bruchtests gehören zum Instrumentarium der Werkstoffprüfung. Eine wichtige Aufgabe besteht außerdem in der Entwicklung von Verbesserungsvorschlägen und neuen Verfahren, die auf der vorangegangenen Analyse basieren. Der Schwerpunkt Kunststofftechnik wurde für Werkstoffprüfer erst 2013 eingeführt. 

Wie sieht die Ausbildung zum Werkstoffprüfer aus?
 

Die Ausbildung erfolgt im dualen System in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Überwiegend handelt es sich dabei um Unternehmen der Elektro- und Metallindustrie. Teilweise erfolgt der Unterricht in Fachklassen als Blockunterricht, bei dem die Auszubildenden zum Werkstoffprüfer mehrere Tage oder Wochen am Stück ausschließlich die Berufsschule besuchen. Für die Zulassung zur Abschlussprüfung sind erfolgreiche Zwischenprüfungen und schriftliche Ausbildungsnachweise Voraussetzung. 

Welche persönlichen Voraussetzungen muss ein Werkstoffprüfer erfüllen?
 

Angehende Werkstoffprüfer sollten für den Beruf ein grundlegendes Interesse an technischen und naturwissenschaftlichen Fächern mitbringen und sorgfältig arbeiten können. Auch Arbeit zu unüblichen Zeiten sollte kein Problem sein. So müssen zum Beispiel die Laufeigenschaften von Maschinen während der Produktion auch nachts überprüft werden. 

Welche Karrierechancen haben Werkstoffprüfer?
 

Nach der bestandenen Abschlussprüfung können Werkstoffprüfer bereits die nächsten Karriereschritte ins Auge fassen: 

  • Durch weitere Spezialisierung eröffnen sich Beschäftigungsmöglichkeiten als Rissprüfer, Metallvergüter oder Qualitätskontrolleur.
  • In Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin bietet die Berufsgenossenschaft die Weiterbildungsmöglichkeit zur Fachkraft für Arbeitssicherheit an. Hierbei wird der Werkstoffprüfer in alle wichtigen Sicherheitsbestimmungen eingewiesen und kann maßgeblich zur Vermeidung von Unfällen im Betrieb beitragen.
  • Für höhere Positionen können sich Werkstoffprüfer durch die zweijährige Weiterbildung zum Techniker der Physiktechnik oder der Wertstofftechnik qualifizieren. Diese Fachkenntnisse sind in der öffentlichen Verwaltung und an Universitäten ebenso gefragt wie in Recyclingzentren. Auch der Technische Fachwirt kann durch Weiterbildung erworben werden. Hier werden zusätzliche Kenntnisse im kaufmännischen Bereich vermittelt.
  • Werkstoffprüfer mit Hochschulzugangsberechtigung können ein Studium an die Ausbildung anschließen. Hier bieten sich besonders die Fachbereiche Werkstoffwissenschaft und Materialwissenschaft an.

*arbeitsagentur.de, *gehaltsvergleich.com