Diese besonderen Bausteine tragen die weichen, dämmenden Materialien in sich oder nutzen ganz einfach die Luft selbst als „Wärmedämmstoff“. Luft hat einen Wärmeleitwert von ca. 0,0262 W/mK (gibt an, welche Wärmemenge (Watt) pro Stunde durch 1m2 eines 1 m dicken Materials bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin (~ 1 °C) übertragen wird) und isoliert von allen „Baustoffen“ am besten vor eindringender Kälte. Der Bau eines Iglus erinnert so manchen Architekten immer wieder an diese sehr naturnahe physikalische Tatsache. 

Bausteine, die das Äußere nach innen kehren
 

Um zu ermessen, inwieweit intelligent konstruierte Bausteine und -ziegel bei Neubauten eine zusätzliche Wärmedämmung überflüssig machen können, bietet der Lambda-Wert als physikalische Größe der Wärmeleitfähigkeit eine gute Orientierung. Der klassische Dämmstoff Mineralwolle erreicht Werte zwischen 0,03 bis 0,04 W/mK. Aber aus Dämmstoff allein lässt sich eben keine stabile Wand errichten. 

Die stabilen Bausteine, die von vielen Herstellern als Ziegel mit Dämmstoffintegration angeboten werden, erreichen bereits Spitzenwerte von 0,07 Lambda. Dieser Wert, der zunächst fast doppelt so hoch ist wie der Wert klassischer Dämmstoffe für die Fassadendämmung, kann nur angemessen beurteilt werden, wenn er mit dem durchschnittlichen W/mk-Wert alter Bauziegel verglichen wird, auf die heute nachträglich Dämmstoff aufgebracht wird. 

Die dichtesten und härtesten Natursteine (Granit) weisen einen Wert von ca. 3,0 auf. Das ist ein 40-fach ungünstigerer Wert, als er bereits von einem modernen Bauziegel mit dämmendem Füllstoff oder eingeschlossener Luft erreicht wird. Selbst poröser Sand- oder Kalkstein, wie er in vielen Alt- und Nachkriegsbauten bis in die 60er-Jahre hinein noch Verwendung fand, liegt mit 0,2 Lambda immerhin noch 30-fach über der Norm, die ein moderner Ziegel mit integrierten Dämmstoffen oder größtmöglichem Luftanteil erreicht. Solche veralteten Massivbaustoffe spielen in modernen Neubauten spätestens seit der Jahrtausendwende zwar längst keine Rolle mehr – von daher rennen moderne Ziegel bezüglich EnEV schon seit knapp zwei Jahrzehnten offene Türen ein. Die Entwicklung geht hin zum porösen oder dämmstoffgefüllten Ziegelstein. Dieser wird beim Brennvorgang mit entzündlichen Stoffen vermischt, wodurch kleine Luftlöcher entstehen. Der Ziegel ist insgesamt leichter, was größere Formate zulässt und erhält durch die Luft eine zusätzliche Wärmeschicht.  

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Umdenken in der Kalkulation – mehr Erfolg im Angebotswesen
 

Die Lambda-Werte von Baustoffen spielen mittlerweile eine buchstäblich tragende Rolle nicht nur als Baustoff, sondern auch in einer Projektkalkulation. Denn durch gesetzlich verordnete Klimaschutzziele als zu erfüllende Mindestnorm, die Inanspruchnahme von KfW-Fördermitteln und den Wunsch, so viel Heizkosten wie möglich einzusparen, ergibt sich ein schier endloses Spiel mit vielen Variablen. 

Architekten und bauausführende Unternehmen können ein Lied davon singen, wie ausufernd komplex Kalkulationen für Neubauten schon allein vor dem Hintergrund der Wärmedämmung werden können. Man kann es vielleicht auf eine einfache Rechenformel bringen: Jedes 0,01 Lambda, das zusätzlich als Transmissionswert von Bausteinen und Dämmstoffen nach unten gedrückt werden soll, kostet extra. Ob es besser mit der Kombination aus preiswertem Ziegel plus Dämmstoff oder mit einem teureren Ziegel ohne Dämmstoff erreicht wird, ist dann nicht primär eine Frage des Geschmacks, sondern vor allem der Zeitersparnis. Mit dem Verzicht auf zusätzlichen Dämmstoff wird ein kompletter Arbeitsschritt eingespart. 

Die wahre Intelligenz moderner Bausteine: kalkulierbare Größe
 

Die Intelligenz von Bausteinen mit integriertem Klimaschutz kommt vor allem in der Kalkulation eines Bauprojekts zum Tragen. 0,07 Lambda ist eine magische Grenze, ab der die Wahl eines Ziegels bereits alle Klimaschutzrichtlinien erfüllt. Ab 38 Zentimetern Mauerwerktiefe mit einem 0,07-Lambda-Ziegel qualifiziert sich der umbaute Raum bereits als Rohbau für die unterste KfW-Förderstufe 55. Damit ist eine Basis gelegt, ab der weitere Heizkostenersparnis- und Klimaschutzextras mit deutlich weniger Variablen berechnet werden können. 0,07 Lambda gilt als derzeitiger Spitzenwert für Bausteine, die ohne Wärmeschutz durch zusätzliche Dämmmaterialien auskommen. Da ist aber buchstäblich noch viel Luft nach oben, was die Porosität bei gleichzeitiger Härte von Bausteinen betrifft. Und es besteht noch viel Ehrgeiz nach unten, was die Unterbietung dieses aktuellen Spitzenwerts für die Wärmeleitfähigkeit eines Ziegels betrifft.

Fazit: Harte Fassade mit weichem Klimakern, das ist intelligent!

Bauprojekte können intelligenter kalkuliert werden auf der Basis intelligenter Baustoffe, die durch überzeugende innere Werte bereits ein gutes Stück Klimabewusstsein enthalten. Bausteine mit integriertem Klimaschutz bilden einen Standard, der auch – ganz neu und trendbewusst – das Interesse an atmungsaktivem Arbeits- und Wohnklima berücksichtigt.

Intelligente Bausteine bilden zudem eine solide Basis für Architekten und Bauträger, bereits im Angebot mit neuen Klimaargumenten zu glänzen. Wer für die Zukunft baut, baut nicht nur für äußere Verordnungen, sondern auch für die inneren Bedürfnisse von Menschen. Bei solchen Argumenten werden also nicht die Gebäude „weicher“, sondern eher die Bauherren und die gewerblichen Auftragnehmer von Bauprojekten.