Die Gebäudeautomation und ihre Komponenten

Soll ein bestehendes Gebäude automatisiert und so zum smarten Firmengebäude werden, betrifft dies verschiedene technische Komponenten, nämlich:

  • Heizungsanlage und Warmwasserbereitung
  • Klima- und Belüftungsanlagen
  • Beleuchtungsanlagen

Weiterhin spielen die Gebäudehülle mit ihren Öffnungen und das Nutzerprofil eine Rolle bei der Konzeption der Automatisierung. Ziel ist ein möglichst reibungsloses Zusammenspiel der einzelnen Komponenten über ein zentrales Steuerelement. In der VDI-Richtlinie 3814 "Gebäudeautomation" sind Hinweise und Vorgaben zu Planung, Betrieb und Instandhaltung der Gebäudesystemtechnik zu finden. Die Gebäudesystemtechnik bezeichnet dabei den Teil der Gebäudeautomation, der die Steuerungs- und Automatisierungsaufgaben übernimmt. Ebenfalls Teil des Regelwerks sind Informationen und Hinweise für das Management zum energieeffizienten und sicheren Betrieb der eingesetzten Technischen Gebäudeausrüstung (TGA).

Eine durchdachte und sinnvolle Vernetzung ist Grundvoraussetzung einer effizienten Gebäudeautomation. Dadurch, dass die verschiedenen Raumfunktionen wie Beleuchtung, Lüftung, Sonnenschutz und Temperatur miteinander verkoppelt sind und über eine Steuerungstechnik harmonisiert werden, entstehen Einsparung an Kosten, aber auch an Zeitaufwand. In die Produktions- oder Dienstleistungsprozesse fließt somit mehr effektive Leistung.
 

Energiesparen mit Gebäudeautomation

Im automatisierten Firmengebäude ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, die Abläufe und Vorgänge zu steuern. Ziel der Maßnahmen ist in erster Linie die Einsparung von Kosten, gerade im Bereich des Energieverbrauchs sind hier maßgebliche Reduzierungen möglich:
 

  • Die automatische Einzelraumregelung der Heizung berücksichtigt auch externe Wärmegewinne, zum Beispiel durch Personen oder elektrische und elektronische Geräte.
  • Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung werden durch eine sensorbasierte Rollladensteuerung optimiert und reduzieren den Heizwärmebedarf.
  • Eine sensorbasierte Rollladensteuerung unterstützt die Klimatechnik. Durch ein Absenken bei Sonneneinstrahlung reduziert sich die erforderliche Kühlleistung und damit der Energieverbrauch.
  • Durch Fernsteuerungen werden Heizungsanlagen und Beleuchtung bedarfsgerecht gesteuert. Die Anbindung, zum Beispiel über das Internet, erfolgt dabei sicher verschlüsselt.
  • Zentralfunktionen, die alle Lichter ausschalten oder die Heizung komplett auf ein niedriges Niveau absenken (zum Beispiel zum Feierabend oder am Wochenende), sind mit dem Abschließen des Gebäudes gekoppelt. Das spart Zeit und gewährleistet, dass die Absenkung nicht vergessen wird.

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Effektiveres Arbeiten durch Gebäudeautomation

Die tageslichtabhängige Lichtsteuerung erzeugt am Arbeitsplatz dauerhaft gleichmäßige und jederzeit optimale Lichtverhältnisse. Die automatische Lichtszenensteuerung ermöglicht es, dass jeder Arbeitsplatz gemäß den Anforderungen an die Aufgaben ideal beleuchtet wird. Manuell ist dies kaum machbar, weil sehr zeitaufwendig. Über die Gebäudeautomation werden die Szenerien einmal eingestellt und können dann sozusagen per Knopfdruck abgerufen werden.
 

Zentrale Zeitsysteme für einen effektiven Workflow

Ebenfalls automatisiert können die Zeiteinstellungen aller Anlagen im Firmengebäude synchronisiert werden. Zentrale Zeitsysteme als Teil der Gebäudeautomation sorgen dafür, dass die Uhren überall gleich ticken. Das erfolgt per Funk über sogenannte Zeitzeichensender, per GPS, RDS oder über das installierte Datennetz. Synchronisierte Zeiten sind immer dort notwendig, wo viele Menschen zeitgleich arbeiten – ohne ein perfekt abgestimmtes Zeitsystem ist die Arbeit in öffentlichen Bereichen heute kaum mehr denkbar.
 

Gebäudemanagementsysteme – für mehr Sicherheit im Firmengebäude

Gebäudemanagementsysteme (GMS) sind Teil der Gebäudeautomation und sorgen als rechnergestützte Systeme für ein Maximum an Sicherheit. Kurz gesagt ist ein Gebäudemanagementsystem dafür zuständig, als zentrale Stelle Informationen und Anweisungen zu empfangen und darauf zu reagieren. Dazu gehören Alarme und die dazugehörigen Hinweise. Über das GMS werden die Alarm- und Gefahrenmeldeanlagen gesteuert, es erfolgt eine automatische Benachrichtigung im Gefahrenfall mit detaillierten Informationen, die ein effektives und spezifisches Eingreifen möglich machen. Sinnvoll sind Verbindungen zum Beispiel zu folgenden Einrichtungen:

  • Brandmeldezentrale (BMZ) bzw. Brandmeldeanlage
  • Überfall- und Einbruchmeldeanlagen
  • Zutrittskontrollanlagen
  • Perimeterschutzanlagen
  • Werkswarnanlagen

Moderne Systeme arbeiten im Dialog mit dem Bediener und ermöglichen auch individuelle Eingaben. So kann die Anlage in ihrer Steuerung jederzeit individuell angepasst werden. Wichtig sind verschlüsselte Übergaben über bidirektionale Schnittstellen sowie die Möglichkeit, individuelle Zugriffsberechtigungen zu vergeben.
 

Mehr Effizienz durch Gebäudeautomation

Ob öffentliche Einrichtung, Büro- und Firmengebäude oder Industriepark – die intelligente Gebäudeautomation ermöglicht die bedarfsgerechte und effektive Steuerung aller Abläufe innerhalb des Gebäudes. Das senkt die Kosten, erhöht die Sicherheit im laufenden Betrieb und sorgt für einen perfekten Workflow. Insbesondere die Reduzierung des gesamten Heizenergieverbrauchs, der durchschnittlich 40 % des Gesamtenergieverbrauchs ausmacht, lässt sich durch die Gebäudeautomation einfach und wirkungsvoll erreichen.