Die wichtigsten Fragen zu Dichtungen
 

Warum sind Dichtungen wichtig?
 

Hauptaufgabe von Dichtungen ist es „zwischen zwei Räumen, die eine gemeinsame, Grenzfläche aufweisen, den Austausch von Fluid zu verhindern“ (Quelle: www.fachwissen-dichtungstechnik.de). Oder anders formuliert: Dichtungen sollen verhindern, dass Gase oder Flüssigkeiten unerwünscht aus Maschinen, Aggregaten und Anlagen austreten.

Wo werden Dichtungen eingesetzt?
 

Dichtungen findet man heute fast überall. Zum Beispiel in Lenzpumpen in Booten, in Toilettenspülungen, in Kraftstoffsystemen, in Hydrauliksystemen und in vielen anderen Bereichen.

Was ist für eine funktionierende Dichtung zu beachten?
 

Oberfläche, Form, Härte: Es gibt viele Faktoren, die bei der Wahl der richtigen Dichtung eine Rolle spielen. Auch muss bedacht werden, dass sich Ausgangsfaktoren während des Betriebes unter Umständen durch Temperatur oder Verschleiß ändern können. Grundsätzlich gelten drei Kriterien bei der Auswahl der richtigen Dichtung:

1. Konstruktive Vorgaben (Wie verhalten sich die Bauteile zueinander?)
2. Chemische und physikalische Belastungen (Wie groß, bzw. unterschiedlich sind die Druckverhältnisse? Wie verhält es sich mit den Temperaturen? Entsteht Reibung? Müssen evtl. ätzende Substanzen abgedichtet werden?)
3. Wirtschaftlichkeit und Montage (Wie viele Dichtungen werden benötigt? Wartungsaufwand?)

Welche Formen von Dichtungen gibt es?
 

Grundsätzlich gibt es zwei Formen von Dichtungen: Dynamische Dichtungen kommen dort zum Einsatz, wo sich die Grenzflächen bewegen. Statische Dichtungen hingegen findet man dort, wo die Grenzflächen ruhen. Beispiele für statische Dichtungen sind z. B. Metall-O-Ringe, Flanschdichtungen oder Flüssigdichtungen. Allgemein gilt: Da dynamische Dichtungen nur durch einen – wenn auch sehr schmalen – Spalt zwischen den Dichtflächen realisiert werden können, kann eine 100prozentige Dichtheit nicht garantiert werden. Oftmals sind diese „Leckagen“ allerdings gewollt, da die minimal entweichenden Stoffe als Schmierstoff dienen. Jedoch darf die Leckage nicht zu groß sein, um ernsthafte Schäden zu vermeiden.

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Anwendungsbeispiele
 

O-Ringe (oder auch: Dichtungsringe) sind die am häufigsten verwendeten Dichtelemente. Sie sind besonders vielseitig und lassen sich sowohl statisch als auch dynamisch einsetzen. Als statische Dichtung können sie sehr hohem Druck standhalten. Als dynamische Dichtung werden sie meist von einem zusätzlichen Stützring fixiert, der das Einquetschen verhindern soll.

Flachdichtungen gehören in der Regel zur Gruppe der statischen Dichtungen. Sie kommen häufig im Apparatebau oder Rohrleitungsbau zum Einsatz und werden dort als Dichtelemente zwischen zwei Flanschen verwendet.

Gummidichtungen werden in vielen Branchen der Industrie benötigt, daher gibt es eine Vielzahl an Produkten, wie z. B. Flachdichtungen, Profildichtungen, Wellendichtungen und viele mehr. Eine Gummidichtung kann aus unterschiedlichen Kunststoffen bestehen (Thermoplaste, Duroplaste oder Elastomere). Besonders Elastomere sind gefragt, da sie nach dem Verbiegen wieder ihre ursprüngliche Form annehmen.

Dichtungen aus Polytetrafluorethylen (PTFE) sind universell als statische Dichtungen in nahezu allen Industriezweigen verwendbar. Typische Einsatzbereiche sind der Apparatebau, die Abdichtung aller Flanschtypen und Flüssigkeiten, im Bau von Wärmetauschern und vieles mehr.

Dichtungsprofile werden eingesetzt, um bewegliche Elemente – wie Türen oder Fenster – zuverlässig abzudichten. Zusätzlich können Dichtungsprofile Verformungen dieser beweglichen Elemente ausgleichen und gleichzeitig auch als Lärmschutz dienen. Sie eignen sich auch als Rauchschutz und zur thermischen Dämmung.

Hydraulik-Dichtungen werden in allen hydraulischen Anwendungen eingesetzt. Dazu gehören u. a. Aufzüge mit hydraulischem Antrieb, Bremsen von Kraftfahrzeugen, Verbrennungsmotoren, Steuerungen von Flügelklappen an Flugzeugen, Gleisbremsen und viele mehr. Hochwertige Hydraulik-Dichtungen müssen auch dann funktionieren, wenn ein sehr hoher Druck auf sie wirkt.

Wellendichtungen sind Dichtungen speziell für Kreiselpumpen. Sie dichten diese so ab, dass der Leckverlust auf ein Minimal-Maß reduziert wird. Sie werden eingesetzt, um Maschinengehäuse gegen die Umgebung abzudichten. Auch ein Verschleiß der Dichtflächen wird mithilfe der Wellendichtungen so gering wie möglich gehalten. Wellendichtungen sind generell leckagebehaftet. Daher eignet sich ihr Einsatz bei umweltbelastenden Fördermedien weniger.

Gleitringdichtungen (GLRD) zählen zu den dynamischen Dichtungen und ergänzen meist die Funktion einer statischen Dichtung. Sie werden beispielsweise zur Abdichtung eines rotierenden Wellenelements genutzt, das innerhalb einer Maschine installiert ist. Sie bestehen mindestens aus zwei Kernelementen: dem Gleitring mit Federung und dem sogenannten Gegenring.

Fazit

Dichtungen umfassen weit mehr als nur O-Ringe oder Silikondichtmasse. Sollten Sie eine oder mehrere Dichtungen auslegen müssen, finden Sie in der Anbietersuche viele Spezialisten aus nahezu allen Bereichen der Dichtungstechnik. Meist verfügen diese über eigene Service-Abteilungen, die sich gerne Ihrer individuellen Vorstellungen annehmen.