Welche wirtschaftliche Bedeutung der Trend bereits erreicht hat, ist am ehesten daran zu erkennen, in welchem Maße er auch die Angebots- und Nachfragemärkte anderer Branchen prägt. Das To-Go-Prinzip, ursprünglich angesiedelt im Umfeld der Imbiss- und Systemgastronomie, hat längst auch den Lebensmitteleinzelhandel erreicht. Dort hat er bereits eine eigene Kategorie ausgebildet. Einer der drei führenden deutschen Lebensmittelhändler hat erfolgreich eigene To-Go-Filialen in den Fußgängerzonen deutscher Städte etabliert. Dort wird auch ein Teil des klassischen Stammsortiments innerhalb der To-Go-Rubrik angeboten – als unmittelbar für den sofortigen Verzehr geeignet. 

To-Go-Verpackungen: vom Lieferservice in die Supermärkte
 

Die typische To-Go-Verpackung umfasst Einweggeschirr, in dem Heiß- und Kaltgetränke, frische Salatzubereitungen und natürlich alle Mahlzeiten von Imbissen für den „tragfähigen“ Konsum dargeboten werden – inklusive Einwegbesteck. Daneben sorgt aber vor allem die wachsende Beliebtheit von Lieferservices für weiterhin steigenden Bedarf an Verpackungen, in denen sich frisch zubereitete Lebensmittel buchstäblich auf den Weg machen können. Um junge Zielgruppen zu erreichen, müssen auch immer mehr traditionelle gastronomische Betriebe mit Umsätzen planen, die ihnen aus To-Go-Angeboten erwachsen. Insbesondere in den urbanen Zentren hat man sich längst auf die neuen Konsumwelten eingestellt. Hier kann das To-Go-Prinzip auch seltsame Formen annehmen: Selbst der Genuss eines alkoholhaltigen Cocktails, eigentlich eher Inbegriff der gepflegten Barkultur, wird dort schon in Trinkbechern für den Genuss unterwegs angeboten.

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Vor allem der klassische „Mittagstisch“ verliert bei jungen Generationen an Bedeutung. Nicht nur Zeitmangel, sondern auch der Mega-Trend der Mobilität ist verantwortlich für die Ausbildung neuer Konsumwelten, die auch beim Ernährungsverhalten ihre Spuren hinterlässt. Diesem Bedürfnis nach gesunden Pausensnacks nach dem „Dinner for one“-Prinzip kommen auch die Angebote des Lebensmitteleinzelhandels nach. Dort sind immer häufiger auch Verpflegungsstationen anzutreffen, in denen frische Säfte, Salatzubereitungen und auch Trend-Food zur Mitnahme für den sofortigen Verzehr angeboten werden. Diese Tatsache, dass auch der Lebensmitteleinzelhandel den Trend längst aufgegriffen hat, zeigt die große Bedeutung des To-Go-Segments. 

To-Go-Zubereitungen verdrängen klassische Warengruppen
 

Der To-Go-Trend ist nur ein Vorbote dessen, was Experten erwarten: Das Bedürfnis nach Konsum von Frische und Gesundheit, auch im Vorübergehen, wird sehr schnell wachsen. Die ohnehin schon stark ausgeprägte Kooperation zwischen der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie wird in noch stärkerem Maß zunehmen. Denn die Trends, von dem beide Seiten profitieren, können nur in noch engerer Verzahnung der beiderseitigen Interessen miteinander weiterhin lukrativ bedient werden. Es ist abzusehen, dass einige angestammte Darbietungsformen von Lebensmitteln zusehends an Marktanteilen verlieren werden. Der To-Go-Konsum steht nicht nur im Wettbewerb zur Erlebniswelt der Gastronomie, sondern auch zum traditionellen Warenkorb des Verbrauchers. Die Bevorratung mit Lebensmitteln nimmt in dem Maße ab, wie der Konsum von frischem Trend-Food zum Direktverzehr zunehmen wird. 
 


To-Go-Verpackungen als Erkennungsmerkmal für Frische
 

Nicht zu unterschätzen ist eine weitere Aussage, die eine To-Go-Verpackung für die Zielgruppe bereithält: Frische und Qualität. Die To-Go-Verpackung schafft fließende Übergänge zu Verpackungskonzepten auch für andere Produkte im Frische-Segment. Oftmals fehlt als Ergänzung nur noch das geeignete To-Go-Zubehör in Form von Einweg-Essbesteck, um ein typisches Frische-Produkt aus dem Obstkorb oder der Kühltheke in den Status einer To-Go-Mahlzeit zu befördern.

Das Angebot an To-Go-Verpackungen kennt bereits eine große Vielfalt an Material- und Designvarianten. Die Möglichkeit, frische Mahlzeiten für den Verzehr unterwegs, im Büro oder Daheim zu werben, ist nicht das alleinige Kriterium, nach dem Verbraucher ihre Entscheidungen treffen. Kurz gesagt: Es zählt nicht nur der Inhalt, sondern auch die Außenwirkung. Die Attraktivität der Verpackung wird daher auch im To-Go-Bereich eine ebenso große Rolle spielen, wie sie es im traditionellen Frischesortiment bereits spielt. Dass sich ein Trinkbecher weltweit zum „Modeschmuck“ entwickeln konnte, lag vor allem an der sichtbaren Markenherkunft seines Inhalts: dem mit viel Lifestyle-Image behafteten Kaffee einer namhaften amerikanischen Coffeebar-Kette. 

Ausblick: Die To-Go-Generation wartet auf kreative Verpackungskonzepte
 

Auch der schnelle Konsum zwischendurch muss aus Sicht der Zielgruppen in einer Erlebnis- und Markenwelt verankert sein. „to go“ heißt demnach nicht, sich behelfsmäßig schnell, heimlich und diskret ernähren zu müssen, sondern offen und selbstbewusst auch Convenient Food konsumieren zu dürfen. Eine der großen Herausforderungen wird also darin bestehen, das To-Go-Segment weiterhin mit positivem Image aufzuladen. Speziell in der Gastronomie des gehobenen Segments bieten To-Go-Konzepte eine ganz neue Chance, jüngeren Konsumgenerationen auch anspruchsvollere Zubereitungen zugänglich zu machen. Der Siegeszug von Sushi, das mittlerweile zum Stammrepertoire des typischen To-Go-Foods gehört, ist das beste Beispiel dafür, wie sich mit geeigneten Verpackungslösungen neue Marktsegmente für das Bedürfnis nach unkompliziertem und schnellem Konsum erobern lassen – ganz ohne „Fast Food“-Image.
 

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