Für jeden fünften Abnehmer stellt dieser Vorgang noch nicht einmal ein Delikt dar. Und das, obwohl alleine der deutschen Wirtschaft durch Plagiate jährlich ein Schaden von etwa 56 Milliarden Euro entsteht. 

Langfristiger Schaden durch Plagiate
 

EY-Partner Stefan Heißner sieht insbesondere für die weltweit anerkannte Marke "Made in Germany" enormes Schadenspotenzial: "Die Marke 'Made in Germany' genießt weltweit Vertrauen und Anerkennung. Umso mehr kann sie durch Plagiate Schaden nehmen. Denn der Schaden entsteht nicht nur durch den entgangenen Umsatz, sondern auch durch die Reputation, die durch eine Schwemme an Plagiaten stark beschädigt werden kann. Wenn ein gefälschtes Produkt die hohen Erwartungen an eine etablierte Marke nicht erfüllt, schwächt es damit auch das Image der Marke – und letztlich das Unternehmen."

Umso wichtiger ist es also für Unternehmen, offensiv und aktiv gegen Produktfälschungen und Plagiate vorzugehen. Sind billige Alternativen nicht auf dem Markt verfügbar, werden die Verbraucher gar nicht erst in Versuchung geführt. Vor allem in Deutschland ist der Schutz des geistigen Eigentums ausbaufähig: Ganze 13 Prozent der Firmen investieren gar nichts in die Abwehr von Produktfälschungen, weitere 25 Prozent nur 10.000 Euro und weniger im Jahr.

Doch wie erkennen Sie und Dritte auf den ersten Blick Produktfälschungen, sodass sich überhaupt Gegenmaßnahmen wie gerichtliche Verfügungen, Beschlagnahmungen, Strafanzeigen oder Zwangslizenzen einleiten lassen? Der Maßnahmenkatalog beginnt bereits bei den Verpackungen: Gegen Produktfälschungen helfen zum Beispiel fälschungssichere Etiketten oder die relativ neue RFID-Technologie. Durch entsprechende Maßnahmen ist eine direkte Identifikation der Originalverpackung auch durch Dritte möglich, sodass Plagiate schneller entdeckt und aus dem Verkehr gezogen werden können. 

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Mit Verpackungen gegen Produktfälschungen
 

Durch verschiedene Sicherheitsmerkmale wie Codierungen, Barcode-Applikationen oder funktionale Beschichtungen kann die Echtheit eines Produktes bestätigt werden. Derartige Maßnahmen machen es den Produktpiraten schwieriger, eine täuschend echte Kopie anzufertigen: Sie müssen sich nicht mehr nur auf das Produkt selbst fokussieren, sondern auch die aufwendigen und nicht überall verbreiteten Verpackungstechnologien adaptieren. Das ist mit zusätzlichem Aufwand verbunden und treibt die Produktionskosten für die Fälschung in die Höhe. Und dadurch wiederum sinkt die Attraktivität für die Verbraucher, zum Plagiat statt zum Original zu greifen. 

Medikamentenfälschungen gefährden die Verbraucher
 

Ein besonders heikles Thema der Produktpiraterie sind gefälschte Arzneimittel. Nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation liegt der Fälschungsanteil bei über unseriöse Quellen im Internet verkauften Medikamenten bereits bei 50 Prozent. Und diese Fälschungen können ernsthafte Schädigungen bei Verbrauchern und Patienten herbeiführen, weshalb hier ein besonderes Augenmerk auf den Verbraucherschutz gerichtet werden muss. Das hat auch die Europäische Union erkannt: Ab 2017 müssen fast alle verschreibungspflichtigen Medikamente mit einem spezifischen Merkmal und einer individuellen Codenummer versehen sein. So soll dem Verbraucher angezeigt werden, dass es sich nicht um eine Fälschung handelt und die Originalverpackung nicht schon einmal geöffnet und neu befüllt wurde. 
 


RFID-Technologie als Heilsbringer?
 

Eine wichtige Rolle spielt hier die RFID-Technologie. Durch ein Speichervolumen von 512 Bit lassen sich die nur einen Zehntelmillimeter großen Chips mit allen relevanten Daten über das Medikament bespielen: Verfallsdatum, deutschlandweit einheitlicher Identifikationsschlüssel, Pharmazentralnummer, Hersteller, Herstellungsdatum und Herstellungsort. Händler, Apotheken und auch Konsumenten können diese Informationen schließlich durch ein Lesegerät sichtbar machen und die Lieferkette so zurückverfolgen. In gewisser Wiese ist die Pharmabranche hier ein Vorreiter gegen Produktpiraterie: Die Technologie ließe sich auch beliebig auf andere Branchen ausweiten.

Zu den neueren Entwicklungen in diesem Bereich gehören etwa in RFID-Etiketten integrierte Sensoren, die zum Beispiel eine Unterbrechung der Kühlkette registrieren können. Zum Einsatz kommen dabei leitende Materialien wie preiswerte Kunststoff-Polymere, die an die Stelle des teuren Siliziums treten. Neuere Forschungen befassen sich außerdem damit, elektronische Systeme in Folie und Papier zu integrieren.

Dass sich derartige Anstrengungen lohnen können, zeigt eine Statistik aus dem Jahr 2012: Damals konnten die Zollbehörden in der Europäischen Union 40 Millionen potenzielle Produktfälschungen beschlagnahmen. Die Waren hatten einen Gegenwert von einer Milliarde Euro – der Schaden für die europäische Wirtschaft wäre ungleich höher gewesen. 

Fazit
 

Die Fälschungsindustrie, insbesondere in China und anderen asiatischen Ländern, wird immer professioneller. Der Schaden für die deutsche Wirtschaft beträgt jährlich mehrere Milliarden Euro und steigt immer weiter. Maßnahmen gegen Plagiate sind deshalb wichtiger denn je und für jedes Unternehmen in Deutschland unumgänglich. Schließlich entstehen durch Produktfälschungen nicht nur immense Umsatzeinbußen, sondern auch langfristige Rufschädigungen. Eine Gegenmaßnahme: Mit Verpackungen gegen Produktfälschungen vorgehen. Durch fälschungssichere Label, Etiketten, Verpackungen und den Einsatz der relativ neuen RFID-Technologie können auch Dritte eine Originalverpackung auf den ersten Blick von einer Fälschung unterscheiden. Das kommt nicht nur Ihnen und Ihrem Unternehmen zugute, sondern auch den Verbrauchern: Insbesondere in der Pharmaindustrie kann es durch Medikamentenfälschungen zu ernsthaften Gesundheitsschädigungen kommen.

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