Edge Computing: Mehr als ein IT-Trend

Experten sind sich einig: Edge Computing ist nicht nur ein vorübergehender IT-Trend, sondern wird sich in den kommenden Jahren zu einer unverzichtbaren Schlüsseltechnologie entwickeln. Das Besondere daran: Beim Edge Computing werden Daten dezentral am Netzwerkrand verarbeitet – nahe dem Punkt, wo sie erzeugt wurden, also am „Edge“. Die Technologie beugt der Überlastung von Netzwerken vor und ist effizienter, da Rechenzentren oder Clouds aufgrund der Entfernung zu den zunehmend verteilten und vermehrt mobilen Datenquellen höhere Reaktionszeiten und dadurch Verzögerungen aufweisen. Mittels Edge Computing werden Übertragungs- und Antwortzeiten auf ein Minimum reduziert. Das ermöglicht eine sehr schnelle Prozessierung der Daten.

Eine Studie des Beratungsunternehmens ISG prognostiziert Edge Computing hohe Wachstumsraten von mehr als 30 Prozent jährlich. Ohne diese Technologie sei die Digitalisierung kritischer Infrastrukturen kaum möglich. Das Internet of Things (IoT) benötige sehr kurze Latenzzeiten für die Datenverarbeitung, gerade im Hinblick auf den neuen 5G-Mobilfunkstandard.

Nach einer Studie des amerikanischen Netzwerkausrüsters Aruba verwenden bereits fast drei Viertel der IT-Führungskräfte weltweit aktiv Edge-Computing-Technologien, um neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen (72 Prozent). Weitere 16 Prozent planen dies für das Jahr 2021. Für die befragten IT-Führungskräfte sind die Hauptvorteile betriebliche Effizienz sowie die Möglichkeit, neue Produkte, Dienstleistungen und Einnahmequellen zu generieren.
 

Edge Computing: Anwendungsbereiche für die Logistik

Die Anwendungsfälle für Edge Computing tauchen bislang mehrheitlich im IoT-Umfeld auf, da echtzeitfähige Kommunikationssysteme in diesem Bereich von großem Vorteil sind. Miteinander agierende Roboter in der Lagerverwaltung  fallen beispielsweise in diese Kategorie, denn die erforderlichen Entscheidungsalgorithmen erzeugen große Datensätze.

Auch um eine hohe Verfügbarkeit und schnelle Lieferung von Waren zu garantieren, hilft die Edge-Computing-Technologie, die verschiedenen Standorte wie Zentrale, Lager, Produktionsstätten und einzelne Filialen miteinander zu vernetzen. Durch die Überwachung der Lagerbestände in Echtzeit steigert der stationäre Handel die Verfügbarkeit der Produkte, optimiert die Logistik und kann gezielter auf Kundenpräferenzen eingehen.

Im Transportwesen hat Edge Computing ebenfalls großes Potenzial. Autonom fahrende Lieferwagen werden bereits in Serie produziert – damit sie sicher unterwegs sind, müssen sie alle zur Fortbewegung notwendigen Daten in Echtzeit analysieren und verarbeiten können. Das Datenvolumen, das diese Lkw anhäufen, ist immens. Nicht nur für die Navigation, sondern in Kolonnenfahrten auch für die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation sowie die Vereinbarkeit mit den Systemen zukünftiger Smart Citys.

Edge Computing in der Smart Factory

In intelligenten Fabriken organisieren sich Produktionsanlagen und Logistiksysteme weitgehend ohne menschliches Eingreifen. Dazu gehört auch die vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance). Mitarbeiter sind im Optimalfall nur noch zur Überwachung der Systeme im Einsatz. Dies erfordert eine umfassende Vernetzung aller am Fertigungsprozess beteiligter Maschinen, Anlagen, Sensoren und sogar der Produkte selbst, die über das IoT untereinander kommunizieren.

Auch hier entstehen unweigerlich große Datenmengen, die von den beteiligten Systemen ohne Latenz verarbeitet werden sollten, um auch auf unerwartete Ereignisse angemessen zu reagieren. Klassische Cloud-Infrastrukturen können diese Anforderungen kaum umsetzen.

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