Lieferantenportfolio Definition
 

Sogar beste Planung und Verträge bieten keine Garantie für unterbrechungsfreien Nachschub an Material. Das zeigen nicht nur die Folgen der Corona-Krise, während der viele Lieferketten rissen. Es ist daher wichtig, eventuelle Ausfallrisiken frühzeitig zu erkennen und sie mit einer geeigneten Strategie zu minimieren. Und das umso mehr, je sensibler, seltener, teurer und/oder essenzieller die benötigten Rohstoffe, Bauteile und Materialien sind. 

Mit einem Lieferantenportfolio, auch Beschaffungsportfolio genannt, lassen sich mögliche Engpässe im Vorhinein identifizieren. Bei diesem Instrument handelt es sich um eine grafische Lösung mit x- und y-Achsen. Was dort jeweils einzutragen ist, hängt stets vom Einzelfall ab. Schließlich hat jedes Unternehmen individuelle Anforderungen an seine Beschaffung. 

Daher hier zur Veranschaulichung ein allgemeines Beispiel für die Funktionsweise eines Lieferantenportfolios. 

Die vertikale y-Achse 
 

Hier lassen sich externe Faktoren eintragen, die für Risiken auf Lieferantenseite stehen. Das können sein: 

  • Abhängigkeitsgrad von einem oder mehreren Lieferanten
  • Schwankung von Preisen
  • Versorgungssicherheit bzw. -unsicherheit
  • Marktmacht des Lieferanten

Die horizontale x-Achse
 

Hier lassen sich interne Faktoren eintragen, die für den Geschäftserfolg ausschlaggebend sind. Zum Beispiel: 

  • Unternehmensgewinn bzw. -umsatz
  • Qualität der Produkte und Dienstleistungen
  • Kundenbindung und -zufriedenheit

Je nach Bedeutung und Risiko werden diese Faktoren etwa nach den Kriterien gering, mittel und hoch bewertet sowie entlang der Achsen eingetragen. So ergibt sich beispielsweise ein Diagramm, das einerseits die Abhängigkeit von bestimmten Lieferanten (y-Achse) und andererseits den sich daraus ergebenden Einfluss auf die Materialversorgung des Unternehmens (x-Achse) darstellt.  
 


Dafür ist ein Beschaffungsportfolio sinnvoll
 

Es klang bereits an: Ein Beschaffungsportfolio hilft, Risiken für den Geschäftserfolg innerhalb einer Lieferkette zu identifizieren. Denn es zeigt dem Einkauf, wie der Beschaffungsumfang und die Versorgungssicherheit miteinander im Verhältnis stehen. Sein Zweck ist es, daraus strategische Handlungsempfehlungen abzuleiten. So ist das Beschaffungsportfolio geeignet, unterschiedliche Arten von Lieferanten zu bestimmen. In der Regel sind das: 

Strategische Lieferanten: Sie versorgen Unternehmen mit unbedingt erforderlichen Materialien. Damit haben sie einen wertmäßig hohen Anteil am Beschaffungsumfang und stellen ein entsprechend großes Versorgungsrisiko dar. Mit ihnen sollten langfristige Kooperationen eingegangen werden. 

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Standardlieferanten: Sie haben einen geringen Anteil am Beschaffungsvolumen und tragen ein geringes Versorgungsrisiko. Von ihnen brauchen Unternehmen nur einen oder wenige Vertreter, um durch Auftragsbündelung gute Konditionen zu erreichen. 

Hebellieferanten: Sie sind leicht austauschbar. Hebellieferanten besitzen einen hohen Anteil am Beschaffungsvolumen, stellen hinsichtlich der Versorgung allerdings nur ein geringes Risiko dar. Bei ihnen ist es sinnvoll, sich zwecks guter Preise für den günstigsten Lieferanten zu entscheiden. 

Engpasslieferanten: Sie haben einen wertmäßig geringen Anteil am Beschaffungsumfang, bedeuten aber ein hohes Versorgungsrisiko. Deshalb sollten Unternehmen mit mehreren dieser Anbieter zusammenarbeiten, um bei Bedarf Ersatz zu haben. 
 

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