Ziele von Supply Market Intelligence

In vielen Einkaufsabteilungen bietet sich seit Jahrzehnten das gleiche Bild: Nur wenige Einkäufer sind darin ausgebildet, eine systematische und professionelle Einkaufsmarktforschung durchzuführen. Eine Übersicht über sich ständig ändernde Märkte, über alle Chancen und Risiken? Fehlanzeige. Die Folge: Lieferanten schicken immer wieder die gleichen Artikel mit den identischen oder nur leicht veränderten Spezifikationen. Dadurch verpasst der Einkauf viele Trends hinsichtlich neuer Einkaufsmärkte, Lieferanten und Spezifikationsoptimierungen.

Das Konzept der Supply Market Intelligence zielt darauf ab, im ersten Schritt diesen Zustand zu ändern und eine systematische und professionelle Einkaufsmarktforschung zu implementieren. Im Kern geht es aber um diese Hauptziel: optimale Lieferanten in den zuvor definierten optimalen Einkaufsmärkten aufzudecken und in die eigene Lieferkette zu integrieren – und letztendlich so das gesamte Einkaufsergebnis zu optimieren.
 

So funktioniert Supply Market Intelligence

Zentrales und wichtigstes Element von Supply Market Intelligence ist ein professionelles Team aus Supply-Market-Analysten, das sich ausschließlich um die Einkaufsmarktforschung kümmert. Dieses Team arbeitet zahlreiche Aktivitäten anhand eines systematischen Prozesses ab. Die Hauptaufgaben: eine umfassende Produkt- und Branchenanalyse sowie die Identifikation und Analyse potenzieller Einkaufsmärkte und -regionen und Lieferanten.
 

In zwei Phasen ans Ziel

In Phase eins der Supply Market Intelligence findet eine umfassende Makroanalyse statt. Dabei werden optimale Einkaufsmärkte und -regionen in einem mehrstufigen Prozess klar identifiziert. Es gilt zunächst, eine transparente Faktenbasis zu schaffen. Der Supply-Market-Analyst beschäftigt sich dabei vor allem mit der Frage, welche Ziele die einzelnen Fachbereiche verfolgen und welche Restriktionen dabei zu berücksichtigen sind. Darüber hinaus muss er in dieser Phase ein umfassendes Wissen über die jeweilige Branche einer Warengruppe aufbauen. Dazu gehört nicht nur, dass der Supply-Market-Analyst die Wertschöpfungs- und Fertigungsprozesse versteht, sondern auch die Kostentreiber mit Hilfe einer Kostenstrukturanalyse identifizieren kann.
 

Potenzielle Märkte identifizieren, mögliche Lieferanten ranken

Anschließend identifiziert der Supply-Market-Analyst auf Basis der gewonnenen Fakten die potenziellen Einkaufsmärkte. So kann er feststellen, wo die gewünschten Produkte hergestellt werden. Vor allem ist sicherzustellen, dass das Produkt auch auf dem deutschen Markt verfügbar ist. Hierfür sollte das absolute Importvolumen aus dem Vorjahr sowie das Importwachstum der vergangenen drei Jahre berücksichtigt werden. Anschließend werden die identifizierten Märkte weiter gefiltert und in einer internen SMI-Datenbank nach verschiedenen Kriterien wie „Kostentreiber“ oder „Politische Situation“ bewertet. Nach dieser Bewertung werden die Märkte gerankt und für die weitere Lieferantenrecherche priorisiert.

Dann folgt (abschließend) Phase zwei der Supply Market Intelligence: die Mikroanalyse. Dabei geht es vor allem darum, optimale Märkte und Lieferanten zu definieren. Potenzielle Lieferanten werden zunächst telefonisch kontaktiert und die Auswahl über die Lieferantenauskunft sowie eventuelle Lieferantenbesuche immer weiter reduziert. Danach steht der neue Lieferanten-Pool ideal vorbereitet und ausgedünnt für ein mögliches Benchmarking und/oder Testing zur Verfügung.
 

Fazit

Supply Market Intelligence ist im Einkauf weit mehr als ein Buzzword. SMI ist anwendbar und hilft systematisch dabei, die optimalen Lieferanten zu identifizieren. Die Suche erfolgt dank Supply Market Intelligence systematischer – und dadurch effizienter.