Hygiene – bei Lebensmittelverpackungen oberstes Gebot

Hygiene wird im Bereich der Lebensmittelverpackung großgeschrieben. Dies gilt für Kinder und Babys im besonderen Maße, denn die Kleinen reagieren oft noch sehr empfindlich auf Keime und Belastungen. In der Lebensmittelindustrie wie auch in der Verpackung herrschen dementsprechend sehr strenge Regeln. Die Verantwortung liegt bei den Herstellern, neben vielen anderen Hygieneanforderungen gehören gesundheitlich unbedenkliche Verpackungsmaterialien dazu. Man spricht hier auch von lebensmittelechten Verpackungen. Ein weiterer Aspekt der Hygiene und Reinheit betrifft die Auszeichnung der Ware. So muss zum Beispiel bei Fleischverpackungen ein Identitäts- oder Genusstauglichkeitskennzeichen vorhanden sein, obligatorisch sind Mindesthaltbarkeit und die Angabe der idealen Lagerbedingungen. 
 

Verpackungsdesign speziell für Kinder

Der Erfolg eines Produktes beginnt nicht immer mit dem Inhalt, sondern mit der Verpackung. Das gilt bei Produkten für Kinder ganz besonders. Ansprechende und kindgerechte Designs sorgen dafür, dass schon die Jüngsten Vorlieben für Artikel entwickeln. Kinder lieben Produkte mit klaren und leuchtenden Farben, Bildern und Formen. Isst ein Kind das Gericht direkt aus der Verpackung, dann wirkt sich das Design sogar auf das Geschmackserleben aus. Dies hat eine Studie der Stanford Universität aus dem Jahr 2007 ergeben. Dieselbe Speise schmeckte Kindergartenkindern aus der bunten Verpackung besser als aus der schmucklos weißen. In der Studie zeigt sich auch: Kinder, die frei wählen dürfen, wählen fast immer die bunt verpackte Variante. Bereits kleine Kinder können anscheinend über die Verpackung zu einer Vorliebe für bestimmte Nahrungsmittel gebracht werden. Das gibt den Herstellern eine echte Chance, auf gesunde Inhaltsstoffe zu achten und den Kindern so den Weg zu einer gesunden Ernährung zu weisen. 
 

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Verpackungsmaschinen für empfindliche Produkte

Gerade die Nahrung für Kinder und Babys muss so aroma- und vitaminschonend wie möglich zubereitet und auch verpackt werden. Die Industrie stellt dafür spezielle Verpackungsmaschinen bereit, die empfindliche Speisen schnell und sicher für den Endverbraucher eintüten und abfüllen. Automatische Verpackungsanlagen sind mittlerweile Standard und stehen für verschiedene Verpackungsarten zur Verfügung. Im Trend sind zunehmend Standbeutelverpackungen. Verglichen mit der traditionellen Dose sinken das Gesamtgewicht wie auch das Abfallaufkommen. Hinzu kommt, dass sich Folien- und Beutelverpackungen gut aus schadstofffreien Materialien herstellen lassen.
 

Schadstoffe aus der Verpackung

Verbraucher, insbesondere Eltern, reagieren zunehmend sensibel auf Schadstoffe in Verpackungen. Zum Teil stecken in den Materialien Substanzen, die in die verpackten Lebensmittel übergehen können und so in den Organismus gelangen. Das betrifft insbesondere auch Fertiggerichte, die direkt in der Verpackung erhitzt werden. Der Artikel 3 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 2004 über Materialien und Gegenstände, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen, schreibt vor, dass aus Lebensmittelverpackungen unter normalen Verwendungsbedingungen keine Schadstoffe in die Nahrung übergehen. Dennoch findet dieser auch als Migration bezeichnete Vorgang häufig statt. Folgende Stoffe sind besonders bedenklich:
 

  • Mineralöle aus Druckerfarben von Zeitungen und Altpapier, die in Umverpackungen aus Recyclingkarton übergehen oder über Aufdrucke in den Packungsinhalt gasen. Die Kohlenwasserstoffmischungen lagern sich in den Organen ab und gelten teilweise als krebserregend.
  • Weichmacher in den Deckeldichtungen von Glasbehältern machen auch diese Verpackungsvariante zum Schadstoffherd. Die hormonähnlich wirkenden Stoffe können langfristig die Fruchtbarkeit herabsenken.
  • Phtalate gehören ebenso zu den Weichmachern und gehören zu den schwerflüchtigen organischen Verbindungen. Sie sondern sich langsam und kontinuierlich ab. In PVC-Folien sind die Substanzen oft immer noch nachweisbar und gelangen über den direkten Kontakt in die Nahrung.

Die Auswirkungen der Schadstoffaufnahme über die Verpackung zeigen sich häufig erst langfristig und sind dann oft nicht mehr eindeutig auf die Ursache zurückzuführen. Verringert wird das Risiko mit dem Verhältnis Verpackung zu Inhalt. Je größer die Kontaktfläche der Lebensmittel mit dem Verpackungsmaterial, umso höher ist auch der Schadstoffübergang. Dies gilt insbesondere für Einzelportionsverpackungen und sehr aufwendige Verpackungen – und gerade dies ist im Bereich der Kindernahrung häufig der Fall. 
 


Verpackung pur – Schadstoffe bleiben draußen

Einige Verpackungsmaterialien sind allerdings bombensicher und enthalten keine Schadstoffe und geben Verbrauchern die Sicherheit, ihren Kindern wirklich gesunde Nahrung zu geben. Gerade der Schutz vor Mineralölen aus der Verpackung im Essen von Kleinkindern und Babys fällt vergleichsweise leicht. Folgende Umverpackungen können bedenkenlos gewählt werden:
 

  • Weiße Kartons mit keinen oder nur sehr wenigen Aufdrucken
  • Durchsichtige Zellophanfolienverpackungen aus Polyethylen und Polypropylen
  • Schraubdeckelgläser mit blauen eingefärbten Dichtungen enthalten kein PVC – allerdings ist die Farbe der Dichtung erst nach dem Öffnen des Glases ersichtlich, eine Kennzeichnungspflicht gibt es nicht.

Einen weiteren Schutz bietet das schnelle Umfüllen nach dem Kauf in Gläser, Edelstahlbehälter oder Keramikgefäße. Behälter aus Plastik sind weniger geeignet, denn auch hier können Schadstoffe freigesetzt werden, zum Beispiel durch fetthaltige Lebensmittel. 
 

Die Verpackung macht's!

Letztendlich ist ein verpacktes Lebensmittel immer nur so hochwertig wie seine Umverpackung. Den vielen Vorteilen von Plastik, wie dem guten Schutz vor Keimen und Bakterien oder dem luftdichten Abschluss von der Außenumgebung, stehen mögliche Schadstoffbelastungen gegenüber. Noch ist in Deutschland kein generelles Verbot von Weichmachern in Lebensmittelverpackungen ausgesprochen, während Frankreich dort schon weiter ist: Seit 2015 darf kein BPA – so die Abkürzung für den gebräuchlichsten Weichmacher Bisphenol A – in Kunststoffverpackungen verarbeitet werden. Beim Blick auf das Verpackungsmaterial sollten gerade Eltern Folien aus Polyethylen oder Polypropylen wählen. Diese gelten als weitgehend unschädlich und schadstofffrei.