Benefits für Mitarbeiter: Mit diesen Ideen die Mitarbeiterbindung steigern

Die Sonderzahlung

Die naheliegendste Option, wenn es um Mitarbeiterbindung geht, ist für viele die Sonderzahlung. Schließlich ist eine treibende Motivation der Arbeitnehmer eben das Gehalt. Doch tatsächlich ist Geld für viele Mitarbeiter nicht alles, denn auch wenn sich natürlich jeder über mehr Geld freut, ist die Wirkung doch überschätzt. Immer wieder kommen Studien zu dem Ergebnis, dass finanzielle Anreize zwar funktionieren können, jedoch oft auch andere Optionen mehr Bindung erzeugen.
Schließlich ist eine Einmalzahlung doch eine recht unpersönliche Angelegenheit. Es ist wie bei einem Geburtstagsgeschenk, sicher, jeder freut sich über Geld. Aber schnell ist vergessen, wie viel man von wem bekam, besonders nachdem es ausgegeben wurde. Und so verhält es sich auch mit Sonderzahlungen. Es bietet sich daher oft entweder ein persönlicherer oder längerfristiger Benefit an.
 

Das Sachgeschenk

Es ist Arbeitgebern erlaubt, zu persönlichen Ereignissen ein steuerfreies Sachgeschenk zu verschenken. Wichtig ist es hierbei zu beachten, dass nur solange diese Zuwendung unter 60 Euro bleibt, diese Steuerfrei ist.

Ein persönlicher Anlass kann etwa eine Hochzeit oder ein Jubiläum zur Betriebsangehörigkeit sein. Der Vorteil ist, dass ein Mitarbeiter, der von seinem Arbeitgeber zu einem solchen Anlass ein Geschenk bekommt, dass erhöhte Interesse an seiner Person wohlwollend wahrnimmt. Gerade in großen Unternehmen können Mitarbeiter von dieser Aufmerksamkeit für das Individuum positiv überrascht werden. Hier gilt grundsätzlich, Evergreens wie eine Uhr oder sogar der Obstkorb sind nicht verkehrt, aber desto persönlicher das Geschenk desto stärker die Wirkung.

Für solche Sachgeschenke existiert auch keine Obergrenze an persönlichen Anlässen, wer also im selben Monat heiratet, ein Kind erwartet und Geburtstag hat, kann zu jedem dieser Anlässe ein Geschenk erhalten. Neben einem individuellen Geschenk, kann auch ein zu dem Anlass passendes Geschenk verschenkt werden, wie etwa Babyspielzeug oder ein hochwertiger Ringhalter.
 

Der Essenszuschuss

Wenn ihre Firma eine Kantine besitzt, wird dies allein oft schon von vielen Arbeitnehmer als ein Benefit angesehen. Schließlich kann das Mitbringen von selbstgemachten Speisen an den Arbeitsplatz für manche zu anstrengend und der dauerhafte Besuch von Gaststätten und Restaurants zu teuer sein.
Durch den Essenszuschuss kann solch ein Problem aber umgangen werden. Es gibt aber einige Voraussetzungen zu erfüllen. Erst einmal kann ein solcher Benefit nur für Tage gewährt werden, in denen der Mitarbeiter tatsächlich arbeitet. Auch wenn die Arbeitszeiten unter vier Stunden täglich liegen oder bei Dienstreisen, wird es mit dem Essenszuschuss schwierig, da in dem ersten Fall der Gesetzgeber keinen Bedarf sieht und da im zweiten Fall dem Mitarbeiter bereits Spesen zustehen.
Die Essenszuschüsse können über Restaurantgutscheine, Essensmarken oder ein vergünstigtes beziehungsweise kostenloses Kantinenessen erfolgen. Die Tagessätze, welche möglich sind, erhöhen sich meist jährlich, für das Jahr 2023 liegt er bei 6,90 Euro.
 

Der Firmenwagen

Lange Zeit war das Symbol für beruflichen Erfolg und Status der Firmenwagen. Und sicher auch heute ist der Firmenwagen für die meisten Mitarbeiter mit Prestige verbunden. Wer den Job wechselt steht also auch ohne fahrbaren Untersatz da. Für den Mitarbeiter ist von Vorteil, dass die meisten Kosten wie Reparaturen, Versicherungsbeiträge und in einigen Fällen auch Benzinkosten vom Unternehmen gezahlt werden. Zusätzlich hat der Mitarbeiter diesen Benefit so gut wie jeden Tag vor Augen.
Auch das Unternehmen kann von der Vergabe von Firmenwagen profitieren. Etwa, dass das Bruttogehalt reduziert oder zumindest von Gehaltserhöhungen abgesehen wird. Auch lassen sich die Fahrzeuge als Betriebsausgaben abschreiben. Ein wenig zynisch gedacht erhöht ein auch privat genutzter Dienstwagen natürlich auch die Mitarbeiterbindung, denn die Nutzung ist direkt an das Arbeitsverhältnis gekoppelt.

Das Firmenticket

In Zeiten der erhöhten Klimasensibilität ist der Firmenwagen nicht für jeden Beschäftigten das Ziel. Viele wollen ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren und gerade für jüngere Generationen, die in den Großstädten leben, ist die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln längst Alltag. Auf einen Teil des Gehalts für ein Auto zu verzichten, kommt für viele deshalb nicht infrage.
Doch auch für diese Mitarbeiter gibt es Möglichkeiten, durch Mobilitätsbenefits zu profitieren. Etwa durch Firmentickets, mit denen die Unternehmen den Mitarbeitern ein meist vergünstigtes Ticket für Bus und Bahn zur Verfügung stellen. Insbesondere durch das 2023 eingeführte Deutschlandticket sehen immer mehr Arbeitnehmer die Chancen, die ein Ticket für den öffentliche Personennahverkehr bietet. Denn die monatlichen Kosten, die durch ein Deutschlandticket entstehen sind für die meisten Unternehmen überschaubar, können aber für die Mitarbeiter gleichzeitig eine finanzielle Entlastung sein und dem eigenen Klima-Gewissen helfen.
 

Das Jobrad

Eine weitere Möglichkeit ist es den Beschäftigten beim Thema Mobilität Benefits zukommen zu lassen ist, dass ein Jobrad zur Verfügung gestellt wird. Die Vorteile sind breit gefächert, unter anderem:

• Sie ermöglichen es, Staus und Parkplatzsuche zu vermeiden.
• Es ist umweltschonender als PKW oder ÖPNV.
• Durch die sportliche Betätigung wird die Gesundheit gefördert.
• Das Jobrad kann dienstlich wie privat genutzt werde.

Bei der Wahl des Rades sind kaum Grenzen gesetzt, es lassen sich Rennräder, E-Bikes und sogar Mountainbikes als Dienstrad steuerlich fördern. Einzige Ausnahme sind hier Speed-Pedelecs, bei denen die maximale Geschwindigkeit bei 45 km/h liegt. Diese werden als Kraftfahrzeuge und nicht als Fahrräder gezählt und gelten folgerichtig als Dienstwagen.

Beim Fahrradkauf gibt es natürlich einiges zu beachten, wie etwa Rahmengröße, Gangschaltung, Federung und Bremsen. Beim E-Bike kommen noch die Art des Motors und die des Akkus dazu, bevor sich hier zu einer Anschaffung in größeren Mengen entschieden wird, sollten die unterschiedlichen Optionen sorgsam verglichen werden. Es gibt in manchen Kommunen sogar Förderprogramme für E-Bikes, ob diese auch für das Jobrad gelten muss vor Ort geklärt werden.
 

Die Kinderbetreuung

Den meisten Beschäftigten ist mittlerweile eine gesunde Work-Life-Balance wichtig. Wer seine Mitarbeiter hier unterstützt, erreicht nicht nur eine höhere Mitarbeiterbindung, sondern auch eine Steigerung der Produktivität derselben. Während einige die Vorteile einer 4-Tage-Woche ausprobieren, kann durch eine betriebliche Kita ebenfalls Zeit beim Mitarbeiter eingespart werden. Den der tägliche Arbeits- und Kitaweg sind nun derselbe. Durch das Wegfallen von Umwegen werden Zeit und Nerven geschont.
Da in Deutschland die wenigsten Zugang zu einer betrieblichen Kindertagesstätte haben, ist eine solche zwar ein kostspieliger Benefit, aber auch ein nahezu einmaliger Vorteil. Die Mitarbeiter werden sich über den festen Kitaplatz freuen, und das muss man auch ehrlich sagen, es sich zweimal überlegen den Arbeitsplatz zu wechseln. Für die meisten kleineren und mittelständischen Unternehmen ist dieser Benefit aber trotzdem kaum eine Option. Um Kosten zu sparen, bietet es sich an, sich mit anderen nahegelegenen Unternehmen zusammenzutun, um diesen Kraftakt zu bewältigen.
 

Fazit

Die Möglichkeiten Mitarbeiter Benefits zu verschaffen, die die Bindung an das Unternehmen erhöhen sind vielfältig. Hier lässt sich leider nur eine kleine Anzahl wiedergeben. Wer weiter recherchiert und kreativ ist, findet sicher noch unzählige weitere Optionen wie betriebliche Zusatzversicherungen, Fitnessförderung, Betriebsyogakurse oder Weiterbildungsmöglichkeiten.

Wer sich mit den eigenen HR-lern oder dem Betriebsrat auseinandersetzt, kommt so vielleicht auf noch mehr Ideen, was die Mitarbeiter wirklich wollen. Denn letztlich ist es aber auch wichtig, sein Unternehmen und seine Mitarbeiter zu kennen und das Angebot maßgeschneidert auf diese anzupassen. Wer seine Mitarbeiter kennt und wertschätzt bietet so den größten Anreiz zu bleiben.