Wem nützt taktile Beschilderung in Unternehmen?

Nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen profitieren maßgeblich von der Integration taktiler Beschilderungen in Unternehmensräumlichkeiten und im öffentlichen Raum. Denn bei taktiler Beschilderung geht es primär darum, Informationen für alle Nutzergruppen so einfach und barrierefrei wie möglich bereitzustellen, mit dem Ziel der übergreifenden Teilhabe.
Der Begriff taktile Beschilderung beschreibt eine Reihe von Maßnahmen, die für die Informationsbeschaffung und Orientierung hilfreich und sogar notwendig sind. Ziel ist es, die Orientierung für Menschen mit Behinderung so einfach wie möglich zu machen. Das betrifft sowohl Mitarbeitende als auch Kundinnen und Kunden. Sie alle können sich dank taktiler Beschilderungen frei und selbstständig in den Räumlichkeiten bewegen. Zudem setzen viele Unternehmen weitere Maßnahmen für die Barrierefreiheit ein, wie beispielsweise rollstuhlgerechte Toiletten, große Automatiktüren oder breitere Durchgänge. Inklusion umzusetzen, ist ein ganzheitlicher Prozess – die taktilen Beschilderungen sind ein Teil davon.

Nachrüsten von taktilen Beschilderungen mit dem Profi

Zwar besteht keine Gesetzesgrundlage für barrierefreie Umbauten im Bestand. Doch in der DIN 18040 ist geregelt, dass beim Umbau von Räumlichkeiten barrierefreie Änderungen stattfinden müssen. Im Bereich der taktilen Beschilderung geht es dabei also insbesondere um die hochwertige Nachrüstung. Werbetechniker wie Imhof Werbung bieten taktile Ergänzungsprodukte an, die sich einfach einbauen lassen und eine große Wirkung erzielen.

Außerdem besagt die DIN 18040, dass alle Beschilderungen oder Leitobjekte nach dem Zwei-Sinne-Prinzip ausgestattet sein müssen. Diese bedeutet, dass mindestens zwei der drei Sinne Sehen, Hören und Tasten angesprochen werden sollen. In welcher Form dies geschieht, ist in der Norm geregelt. Primär geht es hier darum, die Blindenschrift nach Louis Braille zu implementieren, starke Farbkontraste aus hellen und dunklen Farben zu verwenden sowie Buchstaben und arabische Zahlen tastbar hervorzuheben. Dabei ist auf Serifenschrift und wenig kontrastierende Farben zu verzichten, um die Lesbarkeit nicht zu beeinträchtigen.

Vielfältige Einsatzgebiete taktiler Beschilderung

Im Alltag begegnen uns regelmäßig taktile Beschilderungen. Ein Beispiel sind die farblich abgehobenen und taktil hervorgehobenen Leitlinien an Bahnhöfen und Straßenüberwegen. Auch an Handläufen und Treppengeländern finden sich oft taktile Beschilderungen, etwa mit Braille-Schrift. Wichtig ist, dass die taktilen Beschilderungen zur Umgebung passen und einen Zweck erfüllen. Dieser liegt meist in der Orientierung oder Informationsvermittlung – auch eine Kombination dieser Zwecke ist denkbar. Zudem erhöht eine taktile Beschilderung die Sicherheit und verringert die Unfallgefahr für Sehbehinderte und Blinde ebenso wie für Sehende. Folgende taktile Produkte sind sinnvoll:

  •       taktile Handlaufschilder mit hervorgehobenen Buchstaben und Braille-Schrift, die Richtungsanweisungen und -           informationen liefern,
  •       farblich kontrastierende Leitlinien die zusätzlich taktil hervorgehoben sind und so Richtungsanweisungen und -           hilfestellungen geben,
  •       große Lagepläne mit taktiler Profilschrift, farblich hervorgehobenen Piktogrammen und Braille-Schrift zur                   Orientierung (möglichst unterfahrbar),
  •       taktile Aufsteller und Pläne, die mit Braille- und Profilschrift Informationen liefern,
  •       taktile Bodenindikatoren an Überwegen, vor Treppen und anderen Hindernissen, die farblich kontrastieren und           hervorgehoben sind,
  •       optischer Durchlaufschutz an Glastüren, bodentiefen Fenstern und gläsernen Wänden.

Neben diesen konkreten Produkten bieten sich allgemeine Veränderungen in der Infrastruktur an, um Orientierung für alle Nutzergruppen zu schaffen. Denkbar ist hier unter anderem ein einheitliches Farbkonzept. Dadurch wissen auch Menschen mit Leseschwäche anhand der eindeutig zugeordneten Farben, in welcher Richtung sich welches Ziel befindet. Für Sehbehinderte empfiehlt sich dabei ein Materialwechsel oder die Veränderung der taktilen Leitlinien (Punkte statt Streifen), um verschiedene Richtungen deutlich anzuzeigen.

Für jeden Zweck das richtige Produkt finden

Die taktile Beschilderung in ein barrierefreies Konzept einzupflegen und möglichst vielen Nutzergruppen ein optimales Erlebnis vor Ort zu ermöglichen, erfordert das passende Know-how. Daher ist es sinnvoll, hier mit einem Profi zu kooperieren. Nicht jedes Unternehmen kennt die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung und kann die barrierefreien Maßnahmen passgenau umsetzen. Professionelle Werbetechniker wissen, worauf bei der Nachrüstung zu achten ist. Weiterhin passen sie die geplanten Maßnahmen an die geforderten Kriterien der DIN 18040 an und integrieren sie auch in das Gesamtkonzept und die Corporate Identity des Unternehmens. Denn eine hochwertige taktile Beschilderung lässt sich auch mit den Farben, Schriftarten und Co. kombinieren, die zum Corporate Design des Unternehmens gehören.