Eine gute Arbeitsatmosphäre schaffen

Ob Sie im Home-Office die gewohnte Leistung erbringen können, beginnt mit einem geeigneten Arbeitsplatz und einer entsprechend guten Arbeitsatmosphäre. Dazu müssen nicht nur technische (Materialien, Geräte, Internetverbindung), sondern auch räumliche Voraussetzungen erfüllt sein.

Wer die Möglichkeit hat, sich ein eigenes kleines Büro einzurichten, sollte diese unbedingt nutzen. Ansonsten ist ein Schreibtisch in einem ruhigen und hellen Raum eine gute Option. Doch zu einer guten Arbeitsatmosphäre im Home-Office gehört noch mehr, unter anderem die folgenden Punkte:
 

Sich kleiden wie im Büro
Im Home-Office eine Jogginghose oder gar den Schlafanzug zu tragen, mag bequem sein. Allerdings wirkt sich nachlässige Kleidung auf die Produktivität und die Arbeitsergebnisse aus. Wer sich dagegen wie im Büro kleidet, wird meist auch dementsprechend arbeiten.
 

Ablenkungen vermeiden
Persönliche Gegenstände im Raum wie Fotos und Bücher, ein laufender Fernseher – solche Dinge lenken schnell von den eigentlichen Aufgaben ab. Wenn Sie wissen, dass Radio oder Musik Ihre Konzentration eher stören als fördern, sollten Sie darauf während der Arbeitszeit verzichten.
 

Zeitliche Grenzen setzen
Das Home-Office verleitet dazu, die Arbeitszeiten zu verschieben und insgesamt länger zu arbeiten. Das geht letztendlich aber zu Lasten der Produktivität – erreicht also genau das Gegenteil von dem, was bezweckt wurde – und der Freizeit. Besser ist es, die üblichen Arbeitszeiten beizubehalten.

Außerdem ist es ratsam, die An- und Abwesenheit klar zu kommunizieren – mit Kollegen und Kunden genauso wie mit Familienmitgliedern. Diese zeitlichen Grenzen machen es für alle nachvollziehbar, wann Sie (beruflich sowie privat) erreichbar sind beziehungsweise nicht gestört werden möchten. 
 


Techniken für mehr Konzentration und Produktivität

Um während der gesamten Arbeitszeit konzentriert und produktiv zu bleiben, gibt es neben den genannten Punkten unterschiedliche, spezielle Techniken, die Sie anwenden können:
 

Das Eat-that-Frog-Prinzip 
Steht eine besonders unangenehme, schwierige Aufgabe bevor, neigen einige Menschen dazu, diese sehr lange aufzuschieben – auch, wenn sie dringend sind. Stattdessen werden oft kleinere, belanglose Dinge erledigt, die mehr Spaß machen.

Sinn des Eat-that-Frog-Prinzips ist es, die unangenehmste Aufgabe des Tages (den metaphorischen „Frosch“) als allererstes zu erledigen. So wird die Thematik nicht zu lange hinausgezögert und kann direkt abgehakt werden. Dadurch bleiben mehr Energie und Motivation für weitere Aufgaben.
 

Die Pomodoro-Technik
Die Methode dient dazu, sich für 25 Minuten voll und ganz auf eine Aufgabe zu fokussieren und anschließend eine Pause von 5 Minuten einzulegen. Nach vier dieser Intervalle folgt eine längere Pause von 20 bis 30 Minuten und dann wird der Ablauf wiederholt. Das hilft dabei, konzentrierter und produktiver zu arbeiten.

Für die Anwendung der Pomodoro-Technik reicht im Grunde eine simple Küchenuhr – wahlweise der Timer auf dem Smartphone – aus. Es gibt zudem spezielle Apps und Internetseiten wie tomato-timer.com und marinaratimer.com, mit denen Sie die Zeitintervalle ablaufen lassen können.
 

Das Pareto-Prinzip
Dieses Prinzip, das auch als 80/20-Regel bezeichnet wird, beschäftigt sich mit der Relation von Aufwand und Ergebnis. Gemäß dieser Methode werden 80 Prozent der Ergebnisse durch 20 Prozent des Gesamtaufwandes erreicht. Um die verbleibenden 20 Prozent des Ergebnisses – insgesamt perfekte 100 Prozent – zu erreichen, werden 80 Prozent des Gesamtaufwandes benötigt.

Anstatt den zusätzlichen Aufwand in Form von Zeit, Arbeit und Energie für Perfektionismus zu investieren, ist es in der Regel besser, diesen für andere Aufgaben zu nutzen und so insgesamt produktiver zu sein.
 

Kommunikation auf Distanz meistern 

Neben der eigenen Organisation und Produktivität ist es ebenso wichtig, die soziale Komponente mit einzubeziehen. Denn im Vergleich zum Büro arbeiten Sie im Home-Office den ganzen Tag allein. Aus diesem Grund ist es wichtig, die angebotenen Möglichkeiten der digitalen Kommunikation zu nutzen.
 

Online-Meetings
Regelmäßige Gespräche während der Woche können sich bereits sehr positiv auswirken. Das kann zum Beispiel ein kurzer Meinungsaustausch unter den Mitarbeitenden der Abteilung sein. Es ist empfehlenswert, die ersten 5 bis 10 Minuten des Meetings frei für Smalltalk zu verwenden. Das stärkt zudem den Zusammenhalt des gesamten Teams.
 

Konferenzen
Präsentationen gehören für viele Büroangestellte zum Arbeitsalltag – auch im Home-Office. Von der Vorbereitung bis hin zu konkreten Abläufen gibt es viele wertvolle Tipps, um mit dem Vortrag in der nächsten Konferenz ebenso live wie virtuell zu überzeugen. Das Konzept sollte einem roten Faden folgen und auf eine Kernaussage hinarbeiten. Zudem ist das Einüben der Rede essenziell.

Bei einer virtuellen Präsentation kommt es auf weitere Aspekte an: Es gilt, die Funktionalität der Technik vorab zu prüfen und ein professionelles Ambiente zu schaffen. Ein unruhiger Hintergrund und ein unordentlicher Schreibtisch sind kontraproduktiv.
 

Telefonate
Für mehr Kontakt zu den Kollegen empfiehlt es sich, nach Möglichkeit zum Telefon zu greifen und Dinge im persönlichen Gespräch zu klären, anstatt ausschließlich E-Mails zu schreiben.
 

Gesundheitsförderung und Prävention

Das Home-Office ist für gewöhnlich nicht so gut ausgestattet wie ein klassisches Büro, was sich durchaus mit körperlichen Beschwerden zeigt. Auch andere gesundheitsfördernde Maßnahmen, wie sie einige Arbeitgeber anbieten oder gar automatisch im Arbeitsalltag stattfinden, werden zuhause häufig schleifen gelassen.
 

Auf eine gesunde Körperhaltung achten
Ein gesundheitsfördernder Arbeitsplatz ist eine wichtige Voraussetzung für produktives Arbeiten. Daher sollten Sie präventiv handeln und Ihren Arbeitsplatz ergonomisch einrichten, um Beschwerden wie Muskelverspannungen oder Schmerzen zu vermeiden. Dazu tragen ein ergonomischer Bürostuhl, der verschiedene Sitzpositionen ermöglicht und den Lendenwirkbelbereich stützt, und ein höhenverstellbarer Schreibtisch bei.

Um eine gesunde, natürliche Haltung der Unterarme und Hände zu gewährleisten, reicht es oft schon aus, die Handgelenke mit Polstern für Tastatur und Computermaus zu stützen. Ideal ist beides in einer ergonomisch geformten Variante.

Die Augen sollten 50 bis 70 Zentimeter vom Bildschirm entfernt sein. Dieser sollte nur so hoch sein, dass Sie gerade so darüber schauen können, wenn Sie den Kopf gerade halten.
 

Regelmäßig Pausen machen
Wer im Home-Office arbeitet, neigt dazu, die Mittagspause ausfallen zu lassen. Dabei sind regelmäßige Pausen das A und O für eine gute Konzentration und Leistungsfähigkeit. Sie schaffen Zeit, um sich zwischendurch zu bewegen, zu lüften sowie etwas zu essen und zu trinken. Danach kann es mit neuer Energie weitergehen. Ohne festgelegte Pausen kommen diese Aspekte schnell zu kurz.
 

Ausgleich zum Sitzen finden 
Langes Sitzen, wie es bei Bürotätigkeiten die Regel ist, wirkt sich auf Dauer vielfach negativ auf den Körper aus. Zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit ist es daher wichtig, nach der Arbeit durch Bewegung einen Ausgleich zu schaffen – etwa bei einem Spaziergang oder beim Sport.