Das belegt der Dell Global Technology Adoption Index 2015 (GTAI 2015). Die Studie untersucht Verbreitung, Einsatz und Nutzen von Cloud, Mobility, IT-Sicherheit und Big Data. Das von Dell beauftragte Marktforschungs-Institut TNS befragte dafür weltweit 2.900 IT- und Business-Entscheider und stellte zwei wesentliche Erkenntnisse fest. 
 

IT-Technologien für Effizienz-Steigerung 

1. Investitionen in IT-Technologien gehen mit Umsatzsteigerungen einher

Big Data generiert eine um 50 Prozent höhere Wachstumsrate. Allein 46 Prozent mehr Wachstum bringt eine On-Premise-Cloud. Dabei lädt der Nutzer Software aus dem Netz, betreibt sie aber auf eigenen Rechnern. Gar ein Wachstumseffekt von 51 Prozent lässt sich mit einer Off-Premise-Cloud erzielen. Dieser Bereich betrifft SaaS-Lösungen, bei denen die Software auf den Rechnern des Cloud-Dienstleisters läuft und nur als Service benutzt wird. Die Nutzung mobiler Apps verspricht eine zusätzliche Wachstumsrate von 44 Prozent. Dem mobilen Trend folgen auch BYOD-Programme (Bring Your Own Device). Im Rahmen dessen können Mitarbeiter überall auf privaten mobilen Endgeräten wie Laptops, Tablets oder Smartphones arbeiten. Diese flexiblen Arbeitsmodelle generieren laut der Studie 53 Prozent mehr Umsatzwachstum. 
 

2. Höherer Technologie-Einsatz steigert die Effizienz

Die Investitionen in IT-Technologie folgen dem Wunsch nach Vereinfachung und Beschleunigung von Geschäftsprozessen. Der Einsatz von Mobility-Technologie steigert die Effizienz um 21 Prozent durch optimierte Prozesse und geringeren Verwaltungsaufwand.

Die Effizienz-Steigerung durch die Cloud resultiert aus mehreren Faktoren. Am wichtigsten ist für Unternehmen die Kostenersparnis. Cloud-Dienste erfordern wesentlich geringere Investitionen in Hard- und Software und senken die Kosten für IT-Personal. Laut GTAI beziffert sich der dadurch erzielte Effizienzgewinn auf 42 Prozent. Gleichzeitig lassen sich die eigenen IT-Ressourcen flexibler nutzen und Kapazitäten wie Rechenleistung oder Datenspeicher in der Cloud schnell an das Nachfrageverhalten anpassen. Schließlich beschleunigen Cloud-Dienstleistungen IT-gestützte Produkte und Dienstleistungen. Weil damit auch der Kunde schneller von Dienstleistungen profitiert, entsteht Unternehmen, die Cloud-Dienste nutzen, ein Wettbewerbsvorteil.

Investitionen in Big Data wirken sich direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit aus. Je mehr man über das Kundenverhalten weiß, desto gezielter kann der Kunde angesprochen werden. Dies minimiert teure Streuverluste bei Werbe- und Marketingmaßnahmen und gestaltet die Kundengewinnung und -bindung wirksamer. Big Data beginnt zum Beispiel bereits an der Supermarktkasse. Mit entsprechendem IT-Einsatz lassen sich Einkaufsmuster erkennen und so die Kundenansprache und das Sortiment optimieren. Die Dell-Studie belegte eine Effizienzsteigerung von 41 Prozent durch die Verbesserung von Marketingmaßnahmen und jeweils 37 Prozent durch die Optimierung der Werbekosten und des Social Media Marketings.

Big Data erfordert wegen der damit verbundenen Analyse riesiger Datenmengen eine erhebliche Rechenleistung. Ohne den Rückgriff auf Cloud-Dienste ist dies für die überwiegende Anzahl von Unternehmen zu einem akzeptablen Preis nicht realisierbar. Aus diesem Grund setzen führende Unternehmen für die erfolgreiche Umsetzung von Big Data auf Analyse-Werkzeuge aus der Cloud. 
 

Sicherheitsbedenken bremsen die IT-Entwicklung

Die Nutzung von Cloud-Diensten und Big Data stößt bei Unternehmen auch auf Hindernisse. Die Dell-Studie sieht in Sicherheitsbedenken und der Angst vor hohen Kosten die größten Hürden für die Einführung. So äußerten 20 Prozent der Unternehmen, die bereits in Big Data investieren, es aber noch nicht aktiv nutzen, Zweifel daran, ob der Nutzen die Kosten rechtfertigt. Bei den aktiven Nutzern von Big Data äußerten rund 31 Prozent der Befragten Sicherheitsbedenken.

Noch größer ist die Skepsis bei Public Clouds. 44 Prozent der Befragten sehen in ihnen ein Sicherheitsrisiko, bei der Nutzung von SaaS haben 38 Prozent Bedenken. Auch bei Mobility-Lösungen sind Sicherheitsbedenken (42 Prozent) ein Hemmnis für die Einführung.

Die Studie machte dabei eine Korrelation zwischen der Höhe des IT-Budgets, den installierten IT-Sicherheitsmaßnahmen und den Sicherheitsbedenken aus. Je geringer das IT-Budget war, desto geringer war auch das implementierte IT-Sicherheitsniveau und dementsprechend die Skepsis bezüglich der Sicherheit. 
 

Cloud-Dienstleistungen vertraglich rechtssicher gestalten

Natürlich sind Bedenken gegenüber der Cloud-Nutzung durchaus berechtigt, denn die Cloud erschwert die Kontrolle über die Daten. Zudem sind Cloud-Server aufgrund der großen Menge gespeicherter Daten und der enormen Rechenkapazitäten ein lohnendes Angriffsziel von Cyber-Kriminellen. Höchst sensible Daten, deren Verlust die Existenz des Unternehmens gefährdet, gehören möglicherweise nicht in die Cloud.

Ein Unternehmen, das Daten von einem Cloud-Dienstleister verarbeiten lässt, gibt damit einen Teil seiner Daten-Hoheit ab – nicht aber seine Verantwortung. Es bleibt seinem Kunden gegenüber weiterhin haftbar für die Sicherheit, den Datenschutz und Compliance-Normen. Deshalb sollte der Umgang mit den Daten zwischen Cloud-Dienstleister und Auftraggeber vertraglich umfangreich geregelt werden. Das betrifft zum Beispiel Vereinbarungen darüber, dass Daten nur auf Servern innerhalb Deutschlands, der EU oder der Schweiz gespeichert werden. Der Vertrag sollte auch die Einhaltung zertifizierter Sicherheitsstandards, Haftungsfragen oder den Umfang von Versicherungsleistungen erfassen. Tatsächlich enthalten viele Verträge nicht einmal Exit-Regelungen. Was passiert zum Beispiel mit den Daten bei Kündigung der Cloud-Dienstleistung? 
 

Fazit

Cloud-Computing steigert die Effizienz in Unternehmen erheblich. Es stärkt die Wettbewerbs-Position und optimiert die Kundenbeziehung. Zur strategischen IT-Entwicklung gehört aber ebenso ein besonderes Augenmerk auf die IT-Sicherheit. Die Dell-Studie hat ergeben, dass Unternehmen, die in IT-Sicherheit investieren, schneller wachsen. Unternehmen sollten die Cloud-Technologie vor allem dort einsetzen, wo sie sich am stärksten von den Wettbewerbern differenzieren können. So generiert die Cloud doppelten Nutzen. Sie reduziert den innerbetrieblichen Verwaltungsaufwand und erleichtert Unternehmen die Entwicklung kundenzentrierter Geschäftsmodelle.