Welche Art von Firmenfahrzeug passt zu welcher Anforderung?

Grundsätzlich definiert sich ein Betriebsfahrzeug immer durch seine Nutzung für berufliche Zwecke. Der Einsatzzweck bestimmt dann wiederum den jeweiligen Fahrzeugtyp und die Bauform der Betriebsfahrzeuge. Wichtig in diesem Zusammenhang ist vor allem die Karosseriebauform, also der Konstruktionsaufbau einer Fahrzeugkarosserie.

Das sind die aktuell relevantesten Karosseriebauformen:

  • Cabriolet
  • Coupé
  • Limousine
  • SUV
  • Van
  • Minivan
  • Kombi
  • Transporter
     

Die wichtigste Entscheidung: Wofür nutzen Sie Ihr Betriebsfahrzeug?

Sie möchten in erster Linie Waren transportieren? Dann bieten sich neben einem klassischen Transporter vor allem ein Kombi, ein Van oder auch ein Minivan an. Denn hierbei kommt es auf ein möglichst großes Raum- und Platzangebot an. Mit einem Van und einem Minivan können Sie außerdem bis zu neun Personen befördern. Daher eignen sich Karosseriebauformen dieser Art beispielsweise dann für Sie, wenn Sie Mitarbeiter gruppenweise zu verschiedenen Baustellen oder Produktionsstandorten bringen müssen.

Ein Kombi stellt dagegen die richtige Wahl für Techniker und Servicepersonal dar, die ihre Dienste direkt vor Ort beim Kunden ausführen. Für das benötigte Werkzeug ist in einem Kombi viel Platz. Gleichzeitig bietet er Ihren Mitarbeitern genügend Fahrkomfort, was gerade bei längeren Fahrten ein wichtiges Kriterium ist.

Für den reinen Stadtverkehr kann alternativ ein Kastenwagen genutzt werden. Dieser weist aufgrund seiner geringeren Abmessungen bei Länge und Breite gerade bei engeren Passagen und hinsichtlich der Parkplatzsuche Vorteile auf.
 

Vorsicht bei SUVs: Höhere Umweltbelastung und Kostenintensität als Negativum

Rein theoretisch eignet sich auch ein SUV als Firmenauto für Techniker und Kundenservice-Mitarbeiter, aber dieser Fahrzeugtyp und seine vergleichsweise schlechte Umweltbilanz stehen inzwischen stark in der Kritik.

Das kann Ihnen unter Umständen negativ angelastet werden und ihr Image beschädigen. Daher eignet sich ein SUV nur bedingt für repräsentative Zwecke. Zudem sind SUVs in der Regel sehr kostenintensiv. Führungskräfte sind in den meisten Fällen sehr gut mit einer Limousine beraten. Steht Ihr Unternehmen für Dynamik oder ist im Sportbereich tätig, können Sie über ein Coupé nachdenken.

Ein Cabriolet wird demgegenüber zwar äußerst selten genutzt, bietet aber für Kreative durchaus einen Mehrwert. Das Auto repräsentiert in diesem Fall Kreativität, Innovationsfreude und ein unangepasstes Image. Cabriolets sind außerdem für emotional geprägte Outdoor-Marketingmaßnahmen (bestenfalls mit einem hohen Spaß-Faktor) hervorragend geeignet.
 


Auch wichtig: Achten Sie auf angemessene Firmenfahrzeuge

Dienen Firmenfahrzeuge nur der Mobilitätsverbesserung und repräsentativen Zwecken, sollten Sie in erster Linie auf einen angemessenen Auftritt achten. Im Berufsalltag ist es diesbezüglich typisch, eine explizite Einordnung nach Position und Gehalt vorzunehmen. Auf dieser Basis können Sie dann die für den jeweiligen Nutzer passende Marke bestimmen.

Dies sind die relevantesten Bestimmungsfaktoren:

  • Bei einem Gehalt von jährlich über 100.000 Euro und entsprechender Position im Unternehmen sollten Sie Nobelmarken wie Porsche, Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach oder Jaguar bevorzugen.
  • Fährt eine Führungs- oder Fachkraft mit einem Gehalt von 60.000 Euro und 100.000 Euro das Firmenfahrzeug, gelten Marken wie BMW, Audi, Mercedes oder Volvo als eine gute Wahl.
  • Für Mitarbeiter mit Gehältern bis zu 60.000 Euro ist eine Ausstattung mit Spitzenmodellen von VW, Opel, Ford, Skoda, Seat, Mazda oder Kia meistens die beste Option.
  • Auch die Größe eines Unternehmens beeinflusst die Wahl eines angemessenen Fahrzeugs. Gerade Marken wie Mercedes, BMW und Audi repräsentieren dabei große Firmen in optimaler Form. Bei kleineren Unternehmen wirkt das dagegen häufig überdimensioniert. Fahrzeuge der Marken VW, Opel und Skoda stehen hier für ein stimmiges respektive angemessenes Erscheinungsbild.

Benziner, Diesel, E-Auto oder Hybrid – welcher Antrieb ist für Firmenfahrzeuge empfehlenswert?

Wenn Sie sich mit dem Kaufen oder Leasen von Firmenfahrzeugen befassen, rückt im Grunde automatisch immer die Antriebsfrage in den Mittelpunkt. In der Vergangenheit standen durchgehend Firmenfahrzeuge mit Dieselmotoren ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Die Zeiten haben sich aber stark gewandelt – vor allem im Hinblick auf die Antriebsfrage. Um Sie effektiv bei der Wahl zu unterstützen, listen wir im Folgenden die jeweiligen Antriebsmöglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen aus Firmensicht auf.
 

Benziner: Nur unter bestimmten Voraussetzungen empfehlenswert

Betriebsfahrzeuge mit Benzinmotoren sind eigentlich nur bei geringen Jahresfahrleistungen oder bei einer mangelhaften Ladeinfrastruktur (E-Autos) eine gute Wahl. Für Langstreckenfahrten sind Dieselmotoren und für den reinen Kurzstreckenbetrieb Hybrid- oder E-Autos die effizientere bzw. kostengünstigere Alternative.

Benzinmotoren sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung, dazu leicht und zudem mit Dreiwegekatalysator sowie Partikelfilter zur Reduktion der Umweltbelastungen ausgestattet. Allerdings sind sie gegenüber einem Dieselmotor weitaus weniger effizient. Zudem ist Diesel im Normalfall – aufgrund der um etwa 20 Cent pro Liter geringeren Besteuerung – günstiger als Benzin.

Dadurch fallen für einen Benziner nicht nur höhere Spritkosten an, sondern auch höhere CO2-Werte. Allerdings spielen die Spritpreise aktuell „verkehrte Welt“. Anfang November 2023 liegt der durchschnittliche Marktpreis von Super E10 unter dem Dieselpreis. Ob das aber lange Bestand hat, darf bezweifelt werden.
 

Dieselfahrzeuge: Bei Langstreckenfahrten immer noch konkurrenzlos

Der früher extrem populäre Sparmotor rangierte viele Jahrzehnte lang als am häufigsten genutzter Antrieb für Firmen- und Betriebsfahrzeuge. Das sieht heute ganz anders aus: Dieselfahrzeuge haben aufgrund der Umweltbelastungen ein negatives Image, die Umsatzzahlen sind massiv eingebrochen und die staatlichen Subventionen werden immer weiter zurückgefahren.

Zwar fällt die Tankrechnung auch ohne Kraftstoff-Subventionen noch immer niedriger aus als bei Benzinern, aber gerade die E-Autos dürften bald eine weitaus günstigere Gesamtkostenbilanz in allen Segmenten bieten. Der Diesel befindet sich sozusagen mitten in der Auslaufphase.

Dennoch lohnt sich ein Diesel als Firmenwagen in bestimmten Fällen auch jetzt noch. Denn seine Effizienz im Hinblick auf Einsatzintensität und Kosten bei Langstreckenfahrten und hohen Jahresfahrleistungen ist nach wie vor beeindruckend.
 


Erdgas-Pkw: Schon längst mehr als ein Geheimtipp – aber nicht überall

Firmenfahrzeuge mit Erdgasantrieb sind noch nicht weit verbreitet. Es mangelt an Beliebtheit und nicht zuletzt an Akzeptanz hinsichtlich der Erdgas-Fahrzeuge. Aber rein von den Fakten her betrachtet, eignet sich CNG (Compressed Natural Gas) bestens als Antrieb für Ihren Firmenwagen. Denn der Wirkungsgrad von Gasmotoren dieser Art präsentiert sich sogar effizienter als der von Dieselmotoren – und Letztere gelten immerhin als Meister der Effizienz.

Die Kraftstoffkosten für ein Betriebsfahrzeug mit CNG-Motor sind dabei beeindruckend niedrig. Im Schnitt ist das Gas lediglich halb so teuer wie Benzin. Ein messbarer oder zumindest ein spürbarer Leistungsverlust tritt dabei nicht auf. Zudem stehen Gasmotoren für eine saubere Verbrennung. Die Furcht, dass sich Gasfahrzeuge anders fahren lassen als ein Benziner oder ein Diesel, sind unbegründet. Von der Handhabung her gibt es beim Fahren keinen Unterschied und der Tankvorgang ist unkompliziert.

Die Klage über zu hohe Anschaffungskosten geht ebenfalls ins Leere. Einige CNG-Modelle gibt es bereits günstiger als vergleichbare Diesel. Allerdings ergeben Firmenwagen mit Gasmotor nur dann Sinn, wenn es eine entsprechende Tankstelle am Einsatzort gibt. Das ist bei insgesamt bundesweit 900 Tankstellen längst nicht überall der Fall. Gerade wenn Ihr Unternehmen im Nordosten der Republik beheimatet ist, sind die Tankmöglichkeiten für ein CNG-Firmenfahrzeug Mangelware.
 

Firmenfahrzeuge mit LPG-Motor: Es mangelt an Einsatzflexibilität

Im Gegensatz zu CNG ist Autogas in Form von LPG (Liquefied Petroleum Gas) kein alternativer Kraftstoff. Stattdessen handelt es sich hierbei um Flüssiggas, das auf der Förderung und Verarbeitung von Rohöl basiert. Ein Liter Autogas kostet lediglich zwischen 50 und 60 Cent. Dafür müssen Sie aber im Vergleich mit einem Benziner einen höheren Verbrauch einkalkulieren.

Für das Erhöhen der Kühlwassertemperatur vor dem Start auf die mindestens erforderlichen 30 °C wird jedes Mal zusätzlich etwa ein halber Liter Benzin benötigt. Das spricht gegen eine gute Einsatzflexibilität. Ebenso ist der Tankvorgang eher umständlich: Sie benötigen einen Adapter und müssen durchgehend den so bezeichneten Totmannschalter drücken.

Dafür ist die Umweltbelastung analog zu den CNG-Varianten deutlich reduziert. Das reicht aber nicht, um auf Firmenfahrzeuge mit LPG-Motor zu setzen. Erdgas-Pkw oder zum Beispiel Betriebsfahrzeuge mit Dieselmotor stellen hier klar die bessere Alternative dar.
 

Batterieelektrische Fahrzeuge: Die Reichweite als großer Knackpunkt

E-Autos werden immer beliebter und dementsprechend häufiger nachgefragt. Im Fuhrpark der Unternehmen spiegelt sich die Entwicklung aber noch nicht wirklich wider. Dabei weisen batteriebetriebene E-Autos durchaus Vorteile auf, die sie für den betrieblichen Einsatz prädestinieren.

So entstehen am Auto selbst keine Abgase, die Technik funktioniert wartungsarm und unkompliziert. Zudem fallen die Betriebskosten vergleichsweise niedrig aus. Für lokal begrenzte Strecken sind E-Autos daher auf jeden Fall eine gute Wahl, wenngleich Sie sich dabei auf lange Ladezeiten einstellen sollten. Muss aber zum Beispiel ein Außendienstmitarbeiter häufig weite Strecken zurücklegen, kann es kritisch werden.

Nur wenige Modelle schaffen mehr als 300 Kilometer mit einer Ladung. Ladesäulen am Einsatzort und große Akkus sind hier Pflicht. In der Zukunft werden aber immer mehr Stromer mit alltagstauglichen Reichweiten in den Handel kommen, was die E-Autos auch für längere Dienstfahrten interessant macht.
 

Vollhybride Fahrzeuge: Gut geeignet für innerstädtische Dienstfahrten

Ein starker Elektromotor in Kombination mit einem klassischen Verbrennungsmotor – der E-Motor kann das Fahrzeug mit sanfter Unterstützung ganz alleine antreiben. Die erforderliche Energie gewinnt die Batterie dabei aus den Bremsvorgängen. Klappt das, können Sie den Verbrauch und damit die Kosten gering halten. Dafür muss dann aber entsprechend oft die Bremse betätigt werden.

Daher ist ein vollhybrides Firmenfahrzeug dann besonders interessant für Sie, wenn es sich bei Ihrem Unternehmen beispielsweise um einen innerstädtisch agierenden Lieferservice oder einen lokal fokussierten Handwerksbetrieb handelt. Sie profitieren zusätzlich von günstigeren Anschaffungskosten gegenüber reinen E-Autos. Für Langstrecken über Landstraßen oder Autobahnen gibt es bessere Antriebsoptionen für Ihr Betriebsfahrzeug.
 

Plug-in-Hybride: Lohnt sich eigentlich nur bei einem größeren Fuhrpark

Je nach Modell, schaffen Plug-in-Hybride zwischen 60 und 120 Kilometer, bevor sie wieder aufgeladen werden müssen. Das ist zwar eine deutliche Steigerung gegenüber älteren Versionen, reicht aber dennoch nicht für die ganz großen Sprünge. Als Betriebsfahrzeug lassen sich Plug-in-Hybride daher nur effektiv in einem lokal begrenzten Radius nutzen. Möglich sind zum Beispiel innerstädtische Auslieferungen und Services.

Für Pendler ist ein Firmenwagen dieser Art ebenfalls eine attraktive Option. Allerdings müssen Sie dafür sorgen, dass eine entsprechende Ladeinfrastruktur besteht. Zudem ist der erforderliche finanzielle Aufwand eminent hoch. Für einen einzelnen Firmenwagen lohnt sich das in der Regel nicht. Nur wenn Sie mehrere Firmenfahrzeuge haben bzw. benötigen, stellt das eine realistische Option dar.
 

Welche Erwerbsform ist wann die beste Lösung?

Kaufen, leasen, abonnieren oder mieten? Welche Erwerbsform die beste Lösung ist, lässt sich nicht pauschalisieren. Es kommt immer auf die individuelle Situation an. Gerade im Hinblick auf die Kosten müssen Sie dabei viele Aspekte berücksichtigen.

So bietet beispielsweise das Mieten eines Firmenfahrzeugs die größte Flexibilität, da Sie sich hier lediglich für einen Monat binden müssen. Um aber eine fundierte Entscheidung für das zu Ihnen passende Finanzierungs- bzw. Bezahlmodell zu treffen, sollten Sie alle Erwerbsmodelle gegeneinander abwägen. Wir haben für Sie die jeweils relevantesten Vor- und Nachteile aufgelistet.
 

Leasing von Firmenfahrzeugen

Vorteile:

  • keine Anschaffungskosten und damit auch keine Investitionskredite nötig
  • langfristige Kalkulierbarkeit dank fixer Monatsraten
  • Zinsänderungen ohne Einfluss auf die Leasingkosten
  • Leasing ist bilanzneutral und steuerlich absetzbar
  • immer die neuesten Modelle verfügbar
  • Zugriff auf Händlerrabatte bei mehreren Leasing-Firmenfahrzeugen

Nachteile:

  • Anzahlung bzw. Vorabkosten
  • häufig lange Vertragsbindung
  • Nichteinhaltung der Kilometerzahl wird meistens sehr teuer
  • vorzeitige Vertragskündigungen nur in Ausnahmefällen
  • Vertragsänderungen (beispielsweise bei finanziellen Problemen) lassen sich nicht oder nur sehr schwer realisieren
  • Versicherungen und Rahmenbedingungen sind strikt vorgegeben
  • hohes Risiko bei Restwertverträgen

Finanzierungskauf von Firmenfahrzeugen

Vorteile:

  • niedrige Raten bei längeren Laufzeiten
  • Zinsaufwendungen sind als Betriebsausgabe abzugsfähig
  • planbare monatliche Tilgungskosten
  • Unternehmen besitzt später das Fahrzeug

Nachteile:

  • höhere Raten bei kürzeren Laufzeiten
  • Schwächung der Liquidität durch Anzahlungssumme und Schlussrate
  • Belastung der Eigenkapitalquote durch Kreditfinanzierung
  • kann steuerlich nicht geltend gemacht werden

Mieten von Firmenfahrzeugen

Vorteile:

  • Anzahlung und sonstige Vorabkosten entfallen komplett
  • transparente Fixbeträge bei Langzeitmiete
  • Inspektionen, Wartung, Vollkaskoversicherung und Steuern meistens direkt im Preis inkludiert
  • Mietpreise lassen sich als Kosten anrechnen
  • absolut flexibel durch eine Mindestmietdauer von einem Monat
  • minimiert finanzielle Risiken

Nachteile:

  • erhöhter bürokratischer Aufwand (Verlängern von Verträgen, Modell-Auswahl etc.)
  • teilweise die Eigenständigkeit einschränkende Mietbedingungen
  • nur kurz- bis mittelfristig wirtschaftlich nutzbar
  • Langzeitmieten im Endeffekt häufig teurer als Leasing, Direktkauf oder Finanzierung
     

Firmenfahrzeug-Abo

Vorteile:

  • All-Inclusive-Pakete
  • große Flexibilität bei Gebühren (zwischen ca. 200 und 2.000 Euro)
  • kein Wertverlust
  • verschiedene Autos oder besondere Modelle können ausprobiert werden

Nachteile:

  • oftmals geringe Kilometerpauschalen
  • hohe Nachzahlungen bei Überschreiten der vereinbarten Kilometerzahl
  • nur bereits konfigurierte Modelle erhältlich
  • längere Laufzeiten als beim Mieten
  • einige Anbieter schließen vorzeitige Kündigungen ausdrücklich aus
     

Die Versicherung: Rundum sorglos oder möglichst günstig?

Firmenfahrzeuge müssen ebenso wie Privatwagen versichert werden, bevor sie auf öffentlichen Straßen fahren dürfen. Die Kosten für die Autoversicherung übernimmt in der Regel der Halter – und das ist in diesem Fall das Unternehmen bzw. der Arbeitgeber.

Der Gesetzgeber schreibt in Bezug auf Firmenfahrzeuge mindestens eine Kfz-Haftpflichtversicherung vor. Diese bietet allerdings lediglich Versicherungsschutz bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die Fahrende eines Firmenwagens anderen Personen oder Sachen zufügen. Für Schäden, die am eigenen Fahrzeug entstanden sind, haftet sie dagegen nicht. Obwohl es sich hierbei um eine Pflichtversicherung handelt, variieren die Leistungen und Kosten je nach Versicherungsunternehmen.

Einige Versicherer bieten zum Beispiel höhere Versicherungssummen bei Firmenwagen-Policen als gesetzlich vorgeschrieben. Andere integrieren zusätzliche Leistungen, beispielsweise eine so bezeichnete Mallorca-Police. Diese ist gerade dann interessant, wenn Ihre Mitarbeiter oder Sie selbst auf Geschäftsreisen im EU-Ausland einen Mietwagen nutzen.
 

Firmenfahrzeug versichern – darum lohnt sich in den meisten Fällen eine Vollkaskoversicherung

Im Gegensatz zur Haftpflicht haftet die Teilkasko auch bei Schäden, auf die Fahrer des Firmen- und Betriebsfahrzeugs selbst keinen Einfluss haben. Hierzu zählen zum Beispiel Schäden, die durch Diebstahl, einen Wildunfall oder Wettereinflüsse wie Hagel oder Blitzschlag entstehen. Versichert sind dabei zum Beispiel die Zerstörung des Firmenfahrzeugs durch einen Brand oder Schäden rund um das Autoglas.

Ist die Windschutzscheibe aufgrund eines Steinschlags beschädigt, werden die Kosten sogar vollständig von der Kaskoversicherung übernommen, wenn sich die Scheibe reparieren lässt. Ist das aus bestimmten Gründen nicht möglich, muss sie ersetzt werden. Das ist zum Beispiel der Fall,  wenn die Beschädigung zu groß ist oder sich bereits ein Riss gebildet hat. Dann zahlen Sie lediglich die mit der Versicherung vereinbarte Selbstbeteiligung.

In der Vollkaskoversicherung sind sämtliche Teilkaskoleistungen integriert – etwa in Bezug auf Schäden am Autoglas. Zusätzlich bietet die Vollkasko ausreichenden Versicherungsschutz bei einem selbstverursachten Unfall mit dem Firmenwagen. In den meisten Fällen empfiehlt es sich daher, Ihren Firmenwagen mit einer Vollkaskoversicherung rundum zu schützen.
 

Darauf kommt es bei der Berechnung der Versicherungsprämie an

Die Höhe des Versicherungsbeitrages, die Sie für ein Firmenfahrzeug aufwenden müssen, ist immer an verschiedene Faktoren und unterschiedliche Tarifmerkmale gekoppelt. Für die Berechnung besonders wichtig sind dabei die Bestimmung der Typen- und Regionalklasse.

Erstere sagt aus, welches Modell als Firmenfahrzeug gefahren wird. Die Einordnung in eine bestimmte Regionalklasse erfolgt immer danach, wo das Firmenfahrzeug in der Regel gefahren wird. Als weitere Bestimmungsfaktoren fungieren beispielsweise die Höhe des vereinbarten Selbstbehaltes, wie lange bereits unfallfrei gefahren wird oder wie viele Kilometer im Jahr mit dem Fahrzeug zurückgelegt werden.
 

Sonderfall Finanzierung und Leasing von Firmenfahrzeugen

Es gibt allerdings Fälle, bei denen von vorneherein eine gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung nicht reicht: Finanzieren oder leasen Sie einen Firmenwagen, wird in aller Regel eine Vollkasko vertraglich vorgeschrieben. Zudem sollten Sie sich im Rahmen von Finanzierungen und Leasing über mögliche Zusatzversicherungen Gedanken machen. Interessant ist hierbei vor allem der sogenannte GAP-Schutz.

Hierbei handelt es sich um einen zusätzlichen Versicherungsschutz innerhalb der Kaskoversicherung für Leasingfahrzeuge. Abgedeckt sind in diesem Fall eine mögliche finanzielle Lücke zwischen Restforderung bei einer Finanzierung bzw. dem Leasingrestbetrag und dem tatsächlichen Wiederbeschaffungswert. Diese zusätzliche finanzielle Absicherung kann für Sie als Unternehmer Gold wert sein. Lohnen können sich neben der GAP-Deckung auch eine Fahrerschutzversicherung und ein Schutzbrief.
 

Werbung auf dem Firmenwagen: Was ist erlaubt, möglich und sinnvoll?

Sie können Ihr Firmenfahrzeug für Werbung und Marketingaktionen nutzen. Ob ein kleiner Smart oder ein großer Transporter – Autos fahren in Städten, stehen vor Einkaufszentren oder durchqueren Wohnsiedlungen. Überall dort, wo sich Menschen befinden, kann auf diese Weise Aufmerksamkeit generiert und das eigene Unternehmen präsent gemacht werden.

Diese Werbemöglichkeiten sind erlaubt und sinnvoll:

  • Klebefolien und Autoaufkleber: Werbung dieser Art ist die am häufigsten genutzte Variante der Autowerbung. Formen und Größen lassen sich exakt auf den jeweils verfügbaren Platz zuschneiden. Zusätzlich zu Firmenanschrift können Sie Werbeslogans bzw. Werbebotschaften durch Autowerbung verbreiten.
  • Magnetfolien: Der Einsatz von Magnetfolien ist zwar teurer als einfache Klebefolien und Autoaufkleber, wirkt dafür aber eleganter und erhöht Ihre Flexibilität. Denn Magnetfolien lassen sich schnell und ohne Rückstände entfernen. Dadurch sind immer wieder neue Motive und Botschaften umsetzbar. Werbung auf dem Firmenwagen erhält auf diese Weise eine ganz eigene Dynamik.
  •  Aufdrucke und Lackierungen: In diesem Fall hält die Werbung sehr lange, kann dafür aber nicht flexibel ausgetauscht werden. Diese Variante hat den Vorteil, dass Aufdrucke und Lackierungen von Dritten weniger als störende oder aufdringliche Werbung wahrgenommen werden. Sind die Aufdrucke und Lackierungen dabei optisch besonders attraktiv gestaltet, schauen die Leute besonders gerne hin.
     

Fazit: Informationen und Wissen sind in diesem Fall Handlungsmacht

Ganz gleich, für welche Zwecke ein Firmen- bzw. Betriebswagen genutzt wird – als Unternehmer haben Sie buchstäblich die Qual der Wahl. Sie müssen dabei zahlreiche Faktoren und Aspekte berücksichtigen. Falsche Entscheidungen können hier schnell zur Kostenfalle werden. Führungskräfte sollten daher stets umfassend mit der Thematik Firmenfahrzeuge auseinandersetzen. Schließlich müssen alle Optionen und ihre Folgen bzw. Auswirkungen im Detail geprüft werden, um die individuell richtige Lösung zu finden. Denn ein nicht passendes Betriebsfahrzeug ist für Ihr Unternehmen mitunter noch schlechter als gar keines. Das gilt ebenso für die Wahl des richtigen Versicherungsschutzes. Eine fachspezifische Beratung schützt Sie diesbezüglich vor falschen Entscheidungen und den daraus resultierenden Folgen. Dafür kann ein exakt passendes Firmenfahrzeug dem Unternehmen sehr viel Geld einbringen. Noch dazu können Firmenfahrzeuge eine Werbefunktion ausüben, repräsentativen Zwecken dienen und das Firmenimage untermauern.