Die Rekordhalter der Baubranche

Das größte Gebäude 

Das größte Gebäude der Welt steht in Chengdu in China. Das New Century Global Centre ist zwar „nur“ 100 Meter hoch, verteilt aber auf einer Grundfläche von 200.000 Quadratmetern unvorstellbare 1,76 Millionen Quadratmeter Nutzfläche über mehrere Etagen und Tiefebenen. Zum Vergleich: Die Oper von Sydney würde in diesem Gebäude 20-mal Platz finden, das amerikanische Pentagon immerhin noch dreimal. Damit ist das New Century Global Centre gleich fünfmal größer als das größte Gebäude Europas, der Parlamentspalast der rumänischen Hauptstadt Bukarest, mit einer Nutzfläche von 365.000 Quadratmetern.

Das größte Gebäude der Welt verfügt neben einem eigenen Strand über ein Kino mit 14 Sälen, zwei Fünf-Sterne-Hotels sowie diverse Shopping-Meilen und eine christliche Kirche. Beachtlich, dass das Gebäude in nur drei Jahren errichtet wurde.

Die Werte des New Century Global Centre sind beeindruckend, doch im Vergleich zu „The Line“ wirken sie winzig: Das Gebäude entsteht gerade in der Wüste Saudi-Arabiens. Wenn es fertig ist, soll es komplett verspiegelte 170 Kilometer lang, 500 Meter hoch und vergleichsweise schmale 200 Meter breit sein. Die Pläne sehen darin Wohnraum für bis zu neun Millionen Menschen vor. Das sind mehr als in der Schweiz leben (rund 8,7 Millionen).

Begonnen haben die Bauarbeiten 2021. Wie lange sie dauern werden, ist noch unklar. Bis 2030 soll die erste Million Menschen einziehen können. Energie werden sie aus regenerativen Quellen beziehen. Die dürften auch den unterirdischen Hochgeschwindigkeitszug antreiben, der den Komplex von einem bis zum anderen Ende innerhalb von 20 Minuten durchfahren soll.
 

Das höchste Gebäude

2010 eröffnet, misst der Burj Khalifa in Dubai eine absolute Höhe von 830 Metern, von denen 163 Etagen nutzbar sind. Damit ist er etwa 2,5-mal so hoch wie der Eiffelturm in Paris. Bei den vorbereitenden Arbeiten für das Fundament im Jahr 2004 machte man umfangreiche Pfahltests, dabei auch einen mit einer Masse von 6.000 Tonnen. Das Gebäude steht auf einer 7.000 Quadratmeter großen, fast vier Meter dicken Stahlbetonplatte. Insgesamt wurden 330.000 Kubikmeter Beton verbaut. Die Arbeiten fanden rund um die Uhr im Schichtbetrieb mit je 2.400 Arbeitern statt.

Es geht aber noch höher: 2011 begann der Bau des Dubai Creek Towers. Nach Verzögerungen wegen der Corona-Pandemie ist seine Fertigstellung für 2025 angepeilt. Wie hoch er dann sein wird, verrät die Projektleitung noch nicht genau. Angeblich könnte er die 1000-Meter-Marke übersteigen.

Das war auch für den Jeddah Tower angedacht (1.007 Meter), der im saudi-arabischen Dschidda stehen sollte. Doch die Bauarbeiten wurden 2018 nach 70 Stockwerken beziehungsweise 256 Metern unterbrochen. 2020 sollte es weitergehen, doch das ist nicht passiert.

Den Titel als höchstes Gebäude der Welt hätte er aber vielleicht eh nicht lange behalten: Derzeit laufen Ausschreibungen für ein rund zwei Kilometer hohes Gebäude in Saudi-Arabien. Genauer gesagt auf einem 18 Quadratkilometer großen Terrain der Hauptstadt Riad.

Das größte Hotel

Diesen Titel trägt seit 2006 das First World Hotel in Malaysia. Damals bot es 6.118 Zimmer. Seitdem sind noch einige hinzugekommen. Insgesamt sind es heute 7351 Zimmer. Darin sollen vor der Corona-Pandemie bis zu vier Millionen Gäste pro Jahr übernachtet haben.

Das bunte Gebäude liegt 50 Kilometer von der Hauptstadt Kuala Lumpur entfernt in einem Dschungelgebiet. Die Gäste müssen die letzten Meter mit einer Gondelbahn zurücklegen. Angekommen, gibt es eine reiche Auswahl an Vergnügungen. Dazu gehört der größte Indoor-Schneepark des Landes, ein Golfplatz und ein Casino.

Wie lange das First World Hotel noch als größtes Hotel der Welt gilt, ist unklar. Das liegt am Abraj Kudai, dessen Bau im saudi-arabischen Mekka ins Stocken geraten ist. Es soll auf einer Grundfläche von 64.000 Quadratmeter mit einer Nutzfläche von insgesamt 1,4 Millionen Quadratmetern rund 10.000 Zimmer umfassen. Die sind laut Planung in zehn unterschiedlich hohen Türmen untergebracht.

Nicht minder spektakulär ist ein weiteres ambitioniertes Vorhaben in Dubai. Dort gibt es Pläne für ein Hotel in Form des Mondes. Dessen architektonisches Abbild soll einen Umfang von 622 Meter besitzen bei einer Höhe von 224 Metern. Bis zu 4.000 Zimmer könnten in den künstlichen Trabanten passen.; letztendlich wurden es knapp 75 Milliarden Dollar.
 

Die größte Pipeline

8.704 Kilometer – so lang ist die West-East-Pipeline II (WEP II) für Gas in China. Sie besteht aus einer Stammleitung und acht Abzweigungen und reicht von Horgos im Nordwesten des Landes von Xinjiang nach Shanghai und Hongkong sowie nach Guangzhou in Guangdong. Nach vier Jahren Bauzeit wurde sie 2012 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Laut Betreiber PetroChina West-East Gas Pipeline Company hat die Rohrleitung eine Kapazität von 30 Milliarden Kubikmetern pro Jahr.

WEP II gehört zu einem dreiteiligen chinesischen West-Ost-Gaspipeline-Projekt, dessen erster Abschnitt seit 2004 läuft und sich heute von Osten her über das ganze Reich der Mitte nach Westen erstreckt. Es hat eine Gesamtlänge von mehr als 20.000 Kilometern und kann jährlich 77 Milliarden Kubikmeter Gas transportieren. Pläne für noch größere Pipelines sind derzeit nicht bekannt.

Das größte Wasserkraftwerk

Das größte Wasserkraftwerk der Welt (im Sinne der Leistungsstärke) ist der Drei-Schluchten-Staudamm in China, in der Provinz Hubei. Die installierte Kraftwerkleistung liegt bei gigantischen 22,5 Gigawatt. Das Bauwerk erstreckt sich über mehr als 2,3 Kilometer inkl. Schiffshebewerk und Schleusenanlage. Seinen Namen verdankt der Staudamm dem Stausee, der sich über mehr als 600 Kilometer durch drei Schluchten erstreckt.

Kaum ein Bauprojekt war in den letzten Jahren so umstritten. Befürworter weisen auf den verbesserten Hochwasserschutz hin. Gegner des Projektes hingegen argumentieren mit den Nachteilen für Flora und Fauna und geologische Gefährdungspotenziale durch die baulichen Maßnahmen. Der Bau begann 1993. 2008 wurde die letzte der insgesamt 26 Turbinen in Betrieb genommen. Ursprünglich sollte das Projekt 26 Milliarden Dollar kosten; letztendlich wurden es knapp 75 Milliarden Dollar.

Ebenfalls in der Kritik steht ein geplantes Wasserkraftwerk in Tibet. Es soll am Oberlauf des Brahmaputra im Himalaya entstehen und den längsten und tiefsten Canyon der Welt in einer Höhe von mehr als 1.500 Metern überspannen. Die voraussichtliche Leistung wird mit 300 Milliarden Kilowatt Strom angegeben. Gegen das Projekt regt sich Widerstand, weil es in einem erdbebengefährdeten Gebiet liegt. Auch aus umweltpolitischen Gründen ist es umstritten. Ob und wann der Bau beginnt, ist noch unklar.
 

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Die längste Brücke

Genau 164,8 Kilometer misst die Große Brücke Danyang-Kunshan im Osten Chinas. Das Eisenbahnviadukt wurde von 2008 bis 2010 von zeitweise über 10.000 Beschäftigten erbaut. Dabei kamen größtenteils Fertigteile zum Einsatz. Im Juni 2011 raste der erste Hochgeschwindigkeitszug über die Große Brücke Danyang-Kunshan. Die Kosten lagen bei schätzungsweise 8,5 Milliarden Dollar.

Das größte Stadion

Das größte Stadion der Welt steht seit Februar 2020 im indischen Ahmedabad. Es heißt Narendra Modi Stadium und fasst bis zu 132.000 Cricket-Fans. Gekostet hat es rund 101,4 Millionen Euro. Zur Eröffnung kamen nicht nur 100.000 Besucher, sondern auch der indische Premierminister Narendra Modi und der US-Präsident Donald Trump. Dieser war eigens für die Veranstaltung angereist.

Das Narendra Modi Stadium basiert auf einem älteren Stadion mit 54.000 Plätzen. Es ist mit einer Fläche von 63 Hektar mehr als doppelt so groß wie sein Vorgänger. Unter dem Dach des modernisierten Komplexes befinden sich eine Cricket-Akademie mit Wohnungen für 40 Sportler und sechs Übungsplätze. Außerdem gibt es dort ein Schwimmbecken mit olympischen Dimensionen.

Die höchsten Bauwerke in Deutschland

Das höchste Bauwerk in Deutschland ist aktuell der Berliner Fernsehturm mit einer Gesamthöhe von 368 Metern.

Das höchste Hochhaus ist der Commerzbank Tower mit 259 Metern Höhe in Frankfurt am Main. Konkurrenz bekommt es in Berlin. Dort soll ein 300 Meter aufragendes Gebäude auf dem Grundstück des Europacenters entstehen. Ob es aber verwirklicht wird, ist momentan offen.

Die höchste Talbrücke ist die Kochertalbrücke bei Geislingen am Kocher (Schwäbisch-Hall) mit 185 Metern Höhe über Grund an ihrer höchsten Stelle.