Hinter dem Schlagwort „Green IT“ verbirgt sich das Bestreben, die Digitalisierung und andere Aspekte der Informationstechnologie ressourcenschonend zu gestalten. Was dieser Grundsatz für Unternehmen bringen kann und wo konkrete Ansatzpunkte liegen, erfahren Sie hier.

Green IT: Definition

Laut Bundesumweltministerium sind unter dem Begriff „Green IT“ „umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) sowie der Nutzung von IKT zur Umweltschonung“ zu verstehen. Dies bezieht sich auf den gesamten Lebenszyklus, vom Rohstoffbedarf bis hin zum CO₂ -Ausstoß, von der Herstellung bis zur Entsorgung. Ziel ist demnach eine „nachhaltige digitale Transformation der Gesellschaft, in der die steigende Nutzung digitaler Techniken nicht mit steigenden nachteiligen Umweltwirkungen verbunden ist.“ 
 

1,3 Millionen professionelle Einkäufer warten auf Sie!
 

Präsentieren Sie ihr Produktangebot online Einkäufsentscheidern und sorgen Sie dafür, dass ihr Unternehmen bei den richtigen Leuten sichtbar ist. Erweitern Sie ihre Internetpräsenz optimal mit der führenden B2B Plattform im deutschsprachigem Raum. Mit einem kostenlosen Profil auf wlw! 
 


Studie: IT erzeugt massenhaft CO₂

Informations- und Kommunikationstechnik verbraucht viel Energie. Cloud-Dienste beispielsweise betreiben riesige Rechenzentren, die mit Strom versorgt und gekühlt werden müssen. Allein diese Rechenzentren sollen für etwa drei Prozent des EU-weiten Energieverbrauchs verantwortlich sein. Blockchain-Technologien oder Künstliche Intelligenz (KI) treiben den Energiebedarf von Rechenzentren noch weiter in die Höhe.

Doch für den weitaus größeren Anteil am IT-bedingten CO₂ -Ausstoß sind die Endgeräte in den Unternehmen verantwortlich. Laut einer McKinsey-Studie verbrauchen Smartphones, PCs, Drucker und Co. fast zweimal so viel CO₂ wie die Rechenzentren hierzulande – vor allem, weil sie vergleichsweise oft ausgetauscht werden und die CO₂-Emissionen aus der Produktion dadurch stark ins Gewicht fallen. Laut der Untersuchung erzeugte die Unternehmens-IT in Deutschland im Jahr 2021 zwischen 13 und 17 Megatonnen Kohlendioxidemissionen, darunter fällt auch der Betrieb von Software.

Und eine Studie des französischen The Shift Project prognostizierte schon im Jahr 2019, dass die Emissionen der Digitalwirtschaft bis 2025 ganze acht Prozent am Gesamt-CO₂-Ausstoß ausmachen könnten.
 

 

Grüne IT bringt Wettbewerbsvorteil

Aufgrund der immensen Verteuerung fast aller herkömmlicher Energiequellen tritt bei Unternehmen zusehends das Problem des Verbrauchs in den Vordergrund. Durch den Einsatz Grüner IT und einer nachhaltigen Beschaffung in diesem Zusammenhang können Unternehmen relevante Wettbewerbsvorteile erzielen.

Nach der McKinsey-Studie lassen sich beispielsweise 50–60 Prozent der Emissionen, die durch den Betrieb von Endgeräten entstehen, mittels vorausschauender und umweltfreundlicher Beschaffung einsparen. So könnten Unternehmen vermehrt zu Geräten greifen, die Energieeffizienz-Zertifizierungen tragen. Oder auch zu generalüberholten Geräten, zu solchen mit hohem Recyclinganteil oder längerer Lebensdauer.

Diese Entscheidungen wirken sich nicht nur positiv auf die Umwelt und das Geschäftsergebnis aus, sondern auch auf die gesellschaftliche Reputation, das Markenimage, die Attraktivität als Arbeitgeber und die Kundenbindung.

Green IT: Beispiele für die Umsetzung

Diverse Beispiele von Green IT haben sich in der Unternehmenspraxis bereits etabliert. Eine Möglichkeit ist etwa die Verwendung von sogenannten High-Density-Umgebungen. Diese Hardware ist in der Anschaffung zwar teurer als herkömmliche, amortisiert sich aber schnell, da die vorhandenen Flächen und die eingesetzte Energie effizienter genutzt werden.

Auch das Liquid-Cooling spart Energie ein. Durch die Flüssigkeitskühlung kann heute schon rund dreiviertel des Wärmestroms abgeführt werden. Das verringert zum einen den Großteil der mechanischen Kühlung, zum anderen kann die entstandene Wärme sekundär genutzt werden.

Generell ist es vorteilhaft, Prozesse und Applikationen in die Cloud zu verlagern. Denn tendenziell verbrauchen solche Systeme aufgrund der Größenskalierung weniger Energie.

Weitere Maßnahmen für ein ressourcenschonenderes Verhalten: Das papierlose Büro verzichtet weitgehend auf den Einsatz von Druckern und Tonern, die umweltgerechte Entsorgung von Geräten sorgt für einen höheren Recyclinggrad und der Bezug von Ökostrom für eine nachhaltige Energiegewinnung.