Kundenerwartung I: Information

Eine der ersten und wichtigsten Erwartungen, die Kunden bei einem Blick auf die Verpackung haben, sind verschiedene Informationen. Hierbei sind vor allem relevant:
 

  • Produkt und Herstellerinformationen,
  • Inhaltliche Informationen
  • sowie sichtbare Unterschiede zur Konkurrenz.

Produkt und Herstellerinformationen

Ganz konkret sollte eine Verpackung zuallererst eindeutig darlegen, welches Produkt sie beinhaltet. Dafür spielen die Bezeichnung in schriftlicher Form sowie womöglich ein Bild eine entscheidende Rolle.

In einigen Produktkategorien ist es sinnvoll und wichtig, diese Angaben sehr detailliert zu machen. Das gilt zum Beispiel für Glühbirnen und Batterien. In beiden Fällen können kleine Details ausschlaggeben für die Nutzbarkeit sein.

Aber auch für andere Waren kann der genaue Produkttyp sehr prominent auf der Verpackung platziert werden. Neben der Unterscheidung beim Einkauf erleichtert das außerdem die Differenzierbarkeit von ähnlichen Waren in den eigenen vier Wänden des Käufers.

Darüber hinaus erwarten viele Verbraucher, dass der Hersteller des Produktes auf der Verpackung klar ersichtlich ist. Daher sollte der Name des produzierenden Betriebes ebenfalls prominent platziert werden. Im Normalfall finden sich auf der Rückseite zusätzlich Kontaktdaten des Herstellers, wozu gehören können:
 

  • Adresse,
  • Telefonnummer
  • und E-Mail-Adresse.

Fehlen sämtliche Informationen zum Hersteller, kann das zu einem gewissen Misstrauen seitens des Verbrauchers führen, was womöglich zur Konsequenz hat, dass von einem Kauf abgesehen wird.

 


Inhaltliche Informationen

Des Weiteren erwarten Verbraucher inhaltliche Informationen verschiedener Art. Dazu gehören unter anderem die Inhaltsstoffe des Produktes. Besonders im Bereich der Lebensmittel ist dies ein zentrales Kriterium.

Darüber hinaus sind bei einigen Produkten Informationen zur Nutzung wichtig. Das gilt zum Beispiel für Haushaltsgeräte aller Art. Natürlich werden diese Angaben in den Gebrauchsanweisungen detaillierter dargelegt, allerdings können erste Beschreibungen oder Abbildungen auf der Verpackung äußerst hilfreich sein.

Übrigens: In einigen Sparten ist ein Mindestmaß an inhaltlicher Information auf der Verpackung gesetzlich vorgeschrieben. Das gilt zum Beispiel in Form der Kennzeichnungspflichten in der Lebensmittelindustrie.

Sichtbare Unterschiede zur Konkurrenz

Gleichzeitig erwarten viele Verbraucher von einer Verpackung einen sichtbaren Unterschied zur Konkurrenz. Dabei spielt vor allem der Wiedererkennungswert durch ein Corporate Design eine zentrale Rolle. Dazu gehören unter anderem:
 

  • Farben,
  • Formen und Muster
  • sowie ein Logo.

Diese optische Gestaltung schafft zum einen Vertrauen. Des Weiteren hilft sie den Verbrauchern bei der Orientierung in einem Regal, in dem es Waren von vielen weiteren Herstellern gibt. Insgesamt unterstützen die Unterschiede zur Konkurrenz dabei, durch Auffälligkeit neue Kunden zu werben und außerdem wiederkehrende Abnehmer zu gewinnen.
 


Kundenerwartung II: Gebrauchstauglichkeit

Neben ausreichenden Informationen auf der Verpackung erwarten die allermeisten Kunden eine umfangreiche Gebrauchstauglichkeit des Packmittels. Dabei spielen drei Faktoren eine zentrale Rolle:

  • die bedarfsgerechte Robustheit,
  • die Möglichkeit des leichten Öffnens
  • sowie je nach Inhalt eine Wiederverschließbarkeit.

Bedarfsgerechte Robustheit

Grundsätzlich sollte jede Verpackung robust sein und dem Inhalt eine gewisse Sicherheit bieten. Hierdurch lässt sich vermeiden, dass die Ware durch äußere Umstände zu Schaden kommt, was den Verbraucher Geld kostet und außerdem das Konsumerlebnis negativ beeinflusst.

Daher sollte die Verpackung problemlos das Gewicht des Inhaltes aushalten können und außerdem gegen äußere Einflüsse wie zum Beispiel leichte Stöße schützen. Zusätzlich sind in diesem Zusammenhang Details von Bedeutung. So sollten die Griffe der Verpackung (wenn vorhanden) so gestaltet sein, dass sie ebenfalls das Gewicht des Inhaltes tragen können und nicht während des Transportes ein- oder abreißen.

Darüber hinaus muss die Art der Nutzung des Produktes bedacht werden. Zum Beispiel bei einem Sack, der Gartenerde beinhaltet, bedeutet das, dass er so robust sein muss, dass er nicht nur den Transport vom Geschäft in den Garten des Verbrauchers problemlos aushält.

Vielmehr muss dieses Packmittel gleichermaßen am Bestimmungsort selbst trotz verschiedener äußerer Umstände wie Weitertransport, Stöße und Nässe in besonderem Maße stabil bleiben.

Leichtes und komfortables Öffnen

Eine weitere Erwartung, die Kunden haben können und die den Komfort deutlich erhöht, ist die Möglichkeit, die Verpackung leicht zu öffnen. Dabei sind verschiedene Faktoren relevant. Zum einen sollte ein geringer Aufwand nötig sein.

Ist die Öffnungsmöglichkeit nicht auf den ersten Blick erkennbar oder nimmt viel Zeit in Anspruch, kann daraus ein gewisser Frust entstehen. Das führt womöglich dazu, dass der Verbraucher beim nächsten Kauf ein anderes Produkt wählt.

Im besten Fall sind außerdem keine zusätzlichen Hilfsmittel zum Öffnen notwendig. Dadurch hat der Nutzer die Möglichkeit, in jeder Situation problemlos an das Produkt zu kommen – und nicht nur dann, wenn er ein entsprechendes Werkzeug gerade zur Hand hat.

Zusätzlich sollte das Packmittel so gestaltet sein, dass eine Gefahr von Verletzungen beim Öffnen nahezu ausgeschlossen ist. Dementsprechend ist es sinnvoll, auf scharfe Kanten und Ähnliches an der Verpackung zu verzichten.

Je nach Produkt Wiederverschließbarkeit


Des Weiteren ist die Wiederverschließbarkeit der Verpackung ein wichtiger Aspekt. Sie ist vor allem dann relevant, wenn der Inhalt nach der Öffnung über einen längeren Zeitraum weiter genutzt werden soll. Dementsprechend muss er frisch, haltbar und geschützt bleiben. Gleichzeitig spielt diese Möglichkeit für die Wiederverwendbarkeit von Verpackungen eine zentrale Rolle (dazu gleich mehr).

Für die Wiederverschließbarkeit von Verpackungen gibt es vielseitige Beispiele. Den meisten Lesern ist sicherlich die typische Umhüllung von Taschentüchern bekannt. Aber auch Flaschen und Gläser mit einem entsprechenden Schraubverschluss oder Schraubdeckel bieten eine Wiederverschließbarkeit.

Daneben gibt es in Form der Standbodenbeutel weitere Verpackungen, die dieses Kriterium erfüllen. Zusätzlich bieten diese Packmittel verschiedene Schutzfunktionen, zum Beispiel vor Feuchtigkeit und Aromaverlust. Dementsprechend werden die Beutel unter anderem für Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt.

Kundenerwartung III: Nachhaltigkeit

Eine weitere Erwartung, die Kunden an Verpackungen stellen, ist eine umfangreiche Nachhaltigkeit. Besonders in den letzten Jahren hat das Thema deutlich an Bedeutung gewonnen.

In diesem Zusammenhang ist es für den Hersteller grundsätzlich wichtig, zu beachten, dass das jeweilige Packmittel hält, was es verspricht. Denn: Nicht immer sind Verpackungen so nachhaltig, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Für die Nachhaltigkeit von Verpackungen gibt es allen voran drei Kriterien, die eine Relevanz haben:
 

  • die Wiederverwendbarkeit,
  • die Wiederverwertbarkeit
  • sowie die Menge des CO2, die bei der Herstellung freigesetzt wird.

Wiederverwendbarkeit

Wiederverwendbarkeit ist im Zusammenhang mit Verpackungen die Möglichkeit, das Packmittel des Produktes im Alltag weiterzuverwenden, anstatt es wegzuwerfen – auch für andere Zwecke als die ursprüngliche Nutzungsbestimmung.

Dafür gibt es je nach Verpackung die verschiedensten Möglichkeiten. So können zum Beispiel in Gläsern Kräuter oder Tees aufbewahrt werden. Kartons und Schachteln wiederum können dazu dienen, verschiedene Alltagsgegenstände einzupacken und in einem Regal oder Schrank zu verstauen.

Damit das möglich ist, müssen die Verpackungen einige Kriterien erfüllen. So müssen sie so gestaltet sein, dass sie nach dem Auspacken des Produktes noch nutzbar und nicht beschädigt sind. Zusätzlich sind sie, wenn sie zur Aufbewahrung von Gegenständen oder Lebensmitteln dienen sollen, im besten Fall wiederverschließbar.

Daneben gibt es weitere Alternativen der Weiterverwendung, die Unternehmen ihren Kunden anbieten können. So besteht zum Beispiel die Möglichkeit, zu einem Karton oder einer Schachtel eine Bastelanleitung beizulegen. Damit können Eltern mit ihren Kindern aus der Box etwas Neues schaffen, sobald sie ihren Zweck als Verpackung erfüllt hat.

Wiederverwertbarkeit


Des Weiteren sollen Verpackungen recycelbar sein. So können Ressourcen geschont und Probleme wie der hohe Umfang des Plastikmülls eingedämmt werden. Im Verpackungsgesetz ist seit 2019 festgeschrieben, dass Hersteller, sofern Verpackungen für ein Produkt notwendig sind, darauf achten sollen, dass dies möglich ist.

Dabei galten bestimmte prozentuale Recyclingquoten für die Materialien Verpackungen verschiedener Art, die im Jahr 2022 noch einmal erhöht wurden. Dementsprechend ist die Sicherstellung der Wiederverwertbarkeit bis zu einem gewissen Grad gesetzlich verpflichtend. So liegt der Wert seit der Erhöhung unter anderem für Glas und Pappe bei 90 Prozent, für Kunststoffe bei 63 Prozent.

Darüber hinaus haben Unternehmen natürlich die Möglichkeit, ihren Kunden dadurch einen Mehrwert zu bieten, ausschließlich die Verpackungsmöglichkeiten und Materialien zu nutzen, die besonders umfassend recycelbar sind. Gerade dadurch besteht die Option, sich bei einem Blick auf die Wiederverwertbarkeit von der Konkurrenz abzugrenzen.

Geringer CO2-Verbrauch für die Produktion der Verpackung

Schlussendlich sollte eine nachhaltige Verpackung im Rahmen Ihrer Produktion möglichst wenig CO2 verbrauchen. Um dieses Ziel zu erreichen, spielt die Auswahl des Materials eine entscheidende Rolle.

Dabei geben Zahlen einer Studie von Worldwatchers aus dem September 2020 einen konkreten Aufschluss. Demnach ist Aluminium besonders umweltschädlich – pro Kilogramm Verpackungsgewicht entstehen 7,57 Kilogramm CO2. Bei Kunststoff sind es 2,0, bei Glas hingegen nur 0,62 Kilogramm.

Papier ist mit 0,53 Kilogramm CO2-Ausstoß besonders umweltfreundlich. Unterboten wird dieser Wert nur noch von Mehrweg-Glas und Mehrweg-PET. Für Ersteres liegt der Wert bei 0,04, für Zweiteres bei 0,03 Kilogramm.

Auf dieser Basis ist es für Unternehmen im Sinne eines niedrigen CO2-Ausstoßes besonders sinnvoll, auf Verpackungen aus Papier oder Glas zu setzen. Letztere sollten im besten Falle in Mehrweg-Form genutzt werden, Gleiches gilt für PET-Verpackungen.

Zusammenfassung und Fazit

Was Kunden von Produktverpackungen erwarten, wirkt nicht selten wie die Quadratur des Kreises. Dennoch ist es nötig, möglichst alle Erwartungen sehr umfangreich anzusprechen. Denn egal, wie gut das Produkt selbst sein mag, die Verpackung spielt ebenso eine wichtige Rolle bei der Auswahl. Was ein Hersteller nicht liefert, wird garantiert mindestens ein Konkurrent liefern – und somit die Umsätze machen.